Die deutsche Zahlungsbilanz im Februar 2005

Leistungsbilanzüberschuss im Februar weiter gestiegen

Die deutsche Leistungsbilanz schloss im Februar mit einem Überschuss von 8,4 Mrd € um 1,6 Mrd € höher als im Januar. Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf einen spürbaren Rückgang des Defizits im Bereich der „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen, die Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie laufende Übertragungen umfassen. Der Handelsbilanzsaldo hat sich dagegen kaum verändert.

Der Überschuss im Außenhandel belief sich nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Februar auf 13,5 Mrd €; er lag damit geringfügig (um 0,2 Mrd €) über dem Wert des Vormonats.[1] Nach Ausschaltung saisonaler Einflüsse betrug der Handelsbilanzsaldo nahezu unverändert 13 Mrd €. Die Warenausfuhren verringerten sich saisonbereinigt im Vergleich zum guten Vormonatsergebnis um 3 %, während die Wareneinfuhren um 3 1/2 % niedriger ausfielen. In den drei Monaten Dezember bis Februar zusammen genommen erreichten sowohl die Exporte als auch die Importe saisonbereinigt nicht ganz das hohe Niveau des Vergleichszeitraums September bis November (knapp 1 % bzw. 1 1/2 % niedriger).

Das Defizit bei den „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen verringerte sich gegenüber dem Vormonat um 0,8 Mrd € auf 4,3 Mrd €. Dies war hauptsächlich auf einen um 0,6 Mrd € auf 2,0 Mrd € gesunkenen Minussaldo der Dienstleistungsbilanz zurückzuführen. Gleichzeitig ging auch der negative Saldo bei den laufenden Übertragungen um 0,2 Mrd € auf 2,4 Mrd € zurück. Dagegen nahm das Plus in der Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen geringfügig auf 0,1 Mrd € ab.

Leichte Netto-Kapitalexporte im Wertpapierverkehr

Im statistisch erfassten Kapitalverkehr mit dem Ausland überwogen im Februar insgesamt gesehen die Mittelabflüsse (12,6 Mrd €). Dies gilt auch für den Wertpapierverkehr, in dem es vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Umsätze zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 3,2 Mrd € kam (nach Zuflüssen in Höhe von 2,2 Mrd € im Januar). Deutsche Anleger haben dabei im Februar für 30,1 Mrd € verbriefte Anlagen ausländischer Emittenten in ihre Depots genommen, so viel wie seit 5 Jahren nicht mehr. Besonders ausgeprägt war ihr Auslandsengagement bei Rentenwerten (22,1 Mrd €, nach 13,5 Mrd €), und hier vor allem bei in Euro denominierten Anleihen. Daneben kauften sie ausländische Investmentzertifikate (5,4 Mrd €) und Aktien (3,7 Mrd €), während sie sich von Geldmarktpapieren per saldo trennten (1,2 Mrd €). Aber auch gebietsfremde Investoren legten im Berichtszeitraum wieder mehr Gelder in hiesigen Wertpapieren an (26,9 Mrd €, nach 18,3 Mrd €). Ihren Nachfrageschwerpunkt setzten sie dabei auf Anleihen privater und öffentlicher Emittenten (9,4 Mrdbzw. 6,2 Mrd €). Heimische Aktien erfreuten sich im Februar ebenfalls recht großer Beliebtheit bei ausländischen Anlegern (9,5 Mrd €). Lediglich von deutschen Investmentzertifikaten trennten sie sich per saldo (-0,5 Mrd €).

Wie im Wertpapierverkehr kam es im Bereich der Direktinvestitionen zu Netto- Kapitalexporten, und zwar in Höhe von 2,9 Mrd €. Dabei investierten deutsche Unternehmen 2,2 Mrd € in ihre Auslandsniederlassungen, die Hälfte davon in den Auf- und Ausbau von Beteiligungen (1,1 Mrd €). Der Bestand an ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland hat sich hingegen im Berichtsmonat transaktionsbedingt weiter verringert (-0,7 Mrd €), und zwar ausschließlich durch Tilgungen von zuvor gewährten Krediten.

Im unverbrieften Kreditverkehr führten die Finanzdispositionen von Wirtschaftsunternehmen und Privatpersonen zu Mittelzuflüssen von netto 0,7 Mrd €. Außerdem importierten staatliche Stellen Auslandsgelder in Höhe von 3,6 Mrd €. Stärker ins Gewicht fielen allerdings die Transaktionen der monetären Finanzinstitute (einschließlich Bundesbank). Während durch das unverbriefte Auslandsgeschäft der heimischen Kreditinstitute – überwiegend kurzfristige – Mittel per saldo abflossen (27,4 Mrd €), kamen bei der Deutschen Bundesbank – durch Verrechnungen im Zahlungsverkehrssystem TARGET – Gelder auf (17,8 Mrd €).

Die Währungsreserven der Deutschen Bundesbank sind im Februar – zu Transaktionswerten gerechnet – um 0,5 Mrd € gesunken.

Fussnote:

1. Zugleich ist der Passivsaldo bei den Ergänzungen zum Warenverkehr, die hauptsächlich den Lagerverkehr auf inländische Rechnung und die Absetzung der Rückwaren umfassen, um 0,6 Mrd € gesunken.