Deutsche Staatsschulden

Deutsche Staatsschulden 2019 um 16 Mrd Euro auf 2,05 Billionen Euro gesunken – Schuldenquote von 61,9 % auf 59,8 %

Die deutschen Staatsschulden sind im Jahr 2019 um 16 Mrd Euro gesunken (abgegrenzt gemäß Maastricht-Vertrag). Zum Jahresende betrugen sie 2,053 Billionen Euro. Die Schuldenquote – der Schuldenstand im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) – fiel von 61,9 % Ende 2018 auf 59,8 %. Das BIP-Wachstum trug hierzu 1,6 Prozentpunkte bei. Die Schuldenquote nahm damit zum siebten Mal in Folge ab. Zudem unterschritt sie erstmals seit 2002 wieder den Referenzwert des Maastricht-Vertrages von 60 %.

Alle staatlichen Ebenen wiesen im Jahr 2019 weiterhin spürbare Überschüsse aus. Der Bund nutzte diese zum Schuldenabbau. Die Länder bauten mit ihren Überschüssen dagegen Finanzvermögen auf, und die Verschuldung nahm hier zu. Auch die Gemeinden und die weitgehend schuldenfreien Sozialversicherungen verwendeten ihre Überschüsse vor allem, um Rücklagen weiter aufzustocken.

Die staatlichen „Bad Banks“ verringerten ihre Schulden geringfügig. Die Stützungsmaßnahmen zugunsten inländischer Finanzinstitute schlugen sich Ende 2019 mit 185 Mrd Euro im Schuldenstand nieder. Dies entspricht 5,4 Prozentpunkten der Schuldenquote. Die Hilfsmaßnahmen für Eurostaaten machten 88 Mrd Euro aus (2,6 Prozentpunkte).

Im laufenden Jahr werden die Staatsschulden angesichts der Coronavirus-Pandemie stark zunehmen. Die Schuldenquote wird wieder deutlich über die 60 %-Grenze springen.

Jahr

Schuldenstand in Mrd

Schuldenstand in % des BIP

2019

2.053

59,8

2018

2.069

61,9

2017

2.119

65,3

2016

2.169

69,2

2015

2.185

72,1

2014

2.215

75,7

2013

2.213

78,7

2012

2.227

81,1

2011

2.149

79,8

2010

2.113

82,4

Die EU-Mitgliedstaaten melden jeweils Ende März und Ende September Daten zum staatlichen Finanzierungssaldo und zur Verschuldung an die EU-Kommission – die sogenannte Maastricht-Meldung. Das Statistische Bundesamt berechnet hierfür den Saldo, die Bundesbank den Schuldenstand.