Deutliche Emissionstätigkeit am deutschen Rentenmarkt im November 2011
Rentenmarkt
Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt lag im November 2011 mit (brutto) 138,6 Mrd € deutlich über dem Vormonatswert (110,1 Mrd €). Nach Berücksichtigung der rückläufigen Tilgungen sowie der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg das am Markt umlaufende Volumen inländischer Schuldverschreibungen um 21,5 Mrd €. Zusätzlich wurden 1,5 Mrd € ausländische Schuldverschreibungen am hiesigen Markt abgesetzt.
Die Emissionen der öffentlichen Hand beliefen sich im Berichtsmonat auf 16,0 Mrd €. Der Bund prägte das Geschehen am Primärmarkt weitestgehend. Er begab vor allem fünfjährige Obligationen (6,4 Mrd €) sowie zweijährige Schatzanweisungen und zehnjährige Anleihen (5,8 Mrd € bzw. 5,4 Mrd €). Hingegen tilgte er unverzinsliche Bubills in Höhe von 4,0 Mrd €. Die Länder nahmen den Kapitalmarkt per saldo für 1,8 Mrd € in Anspruch.
Die heimischen Kreditinstitute erhöhten im November ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 8,3 Mrd €. Dabei wurden vor allem die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (7,4 Mrd €) abgesetzt, in geringerem Umfang aber auch Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten und Hypothekenpfandbriefe (2,7 Mrd € bzw. 1,8 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen von Öffentlichen Pfandbriefen in Höhe von 3,6 Mrd € gegenüber.
Inländische Unternehmen reduzierten im Berichtsmonat erneut ihre Kapitalmarktverschuldung um 2,8 Mrd € (Oktober: 11,0 Mrd €). Hierbei wurden per saldo ausschließlich Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr getilgt.
Auf der Erwerberseite haben fast alle Investorengruppen Rentenwerte gekauft. Während ausländische Anleger, inländische Nichtbanken und die Deutsche Bundesbank Rentenwerte für per saldo 11,0 Mrd €, 11,6 Mrd € beziehungsweise 9,1 Mrd € erwarben, trennten sich einzig die heimischen Kreditinstitute von Schuldverschreibungen in Höhe von 8,7 Mrd €.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt haben heimische Gesellschaften im November junge Aktien für 0,3 Mrd € begeben; dabei handelte es sich überwiegend um börsennotierte Unternehmen. Der Umlauf ausländischer Dividendentitel am deutschen Markt sank um 1,8 Mrd €. Erworben wurden Aktien von inländischen Nichtbanken, welche Dividendenwerte für 4,1 Mrd € in ihre Portfolien aufnahmen. Hingegen trennten sich ausländische Anleger sowie gebietsansässige Kreditinstitute von Aktien in Höhe von 5,0 Mrd € beziehungsweise 0,6 Mrd €.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat einen Mittelzufluss in Höhe von netto 5,7 Mrd €, verglichen mit 5,2 Mrd € im Oktober. Die zusätzlichen Gelder kamen im Ergebnis ausschließlich den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zugute (6,8 Mrd €). Unter den Publikumsfonds konnten einzig Aktienfonds neue Anteile absetzen (0,3 Mrd €). Dem standen Mittelabflüsse vor allem bei Rentenfonds und Gemischten Wertpapierfonds gegenüber (1,4 Mrd € bzw. 0,5 Mrd €). Am deutschen Markt vertriebene ausländische Fonds setzten im November neue Anteile in Höhe von 0,2 Mrd € ab. Erworben wurden Fondsanteile ausschließlich von heimischen Nichtbanken, die Anteilscheine in Höhe von 7,2 Mrd € in den Bestand nahmen. Ausländische Investoren sowie heimische Kreditinstitute verkauften Investmentzertifikate für 1,1 Mrd € beziehungsweise für 0,1 Mrd €.