Bundesbank gewährt IWF neue bilaterale Kreditlinie
Angesichts fortbestehender globaler Unsicherheiten strebt der Internationale Währungsfonds (IWF) an, seine aktuelle Ausleihkapazität aufrechtzuerhalten. Diese wäre ab Oktober sukzessive verringert worden, da die bilateralen Kreditlinien aus dem Jahr 2012 – auch die der Bundesbank – auslaufen. Ein breiter internationaler Konsens unterstützt diesen Wunsch des IWF, der beim G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Hangzhou am 4./5. September 2016 bekräftigt wurde.
Die Bundesbank ist bereit, dem IWF zeitlich befristet eine neue bilaterale Kreditlinie in Höhe von 41,5 Mrd Euro einzuräumen. Bundesbankpräsident Jens Weidmann und Bundesbankvorstand Andreas Dombret haben die Vereinbarung über die Kreditlinie am 8. Oktober im Rahmen der IWF-Jahrestagung in Washington unterzeichnet.
Die bilateralen Kreditvereinbarungen 2016 sehen erstmals formale Stimmrechte der Geber vor: Einer Aktivierung müssen mindestens 85% der Geber, gewichtet nach Beiträgen, zustimmen. Die neuen bilateralen Kreditlinien laufen zunächst bis Ende 2019, eine Verlängerung um höchstens ein Jahr bis Ende 2020 ist mit Zustimmung der Geber möglich.
Der IWF kann auf die Kreditlinien erst dann zurückgreifen, wenn die Quotenmittel und die Neuen Kreditvereinbarungen (NKV) weitgehend ausgeschöpft sind. Die bilateralen Kreditlinien 2016 sind damit die dritte Verteidigungslinie des IWF.