Bundesbank erzielt 2009 Überschuss von 4,1 Mrd €
Die Deutsche Bundesbank hat im Geschäftsjahr 2009 einen Jahresüberschuss von 4,1 Mrd € erzielt, nach 6,3 Mrd € im Vorjahr. Der Jahresüberschuss wurde gemäß § 27 Nr. 2 Bundesbankgesetz am 9. März 2010 in voller Höhe an den Bund abgeführt.
"Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf niedrigere Zinserträge in Euro zurückzuführen. Grund hierfür waren die in der Eurozone historisch niedrigen Leitzinsen"
, erklärte Bundesbankpräsident Prof. Dr. Axel Weber.
Mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung weltweit zeigte sich Weber vorsichtig optimistisch: "Die Erholung der Weltwirtschaft hat sich weiter gefestigt, auch wenn sich Ausmaß und Geschwindigkeit zwischen den Wirtschaftsräumen noch merklich unterscheiden."
Für die deutsche Exportwirtschaft gehe diese Entwicklung einher mit einer Stärkung der Nachfrageimpulse insbesondere aus Ländern außerhalb der Eurozone. "Insofern bin ich überzeugt, dass der im Sommer 2009 begonnene Erholungsprozess im Kern intakt ist und sich trotz der im Winterhalbjahr schwachen Dynamik fortsetzen wird"
, so Weber weiter. "Hierzu gehört auch, dass sich der deutsche Arbeitsmarkt unverändert äußerst robust präsentiert."
Angesichts der im historischen Vergleich eher verhaltenen Erholung und der beträchtlichen Kapazitätsüberhänge werde das Preisniveau zudem nur sehr moderat zunehmen.
Die Perspektiven an den Finanzmärkten haben sich nach Aussage des Bundesbank-Vorstandsmitglieds Dr. Hans Georg Fabritius im Verlauf des Jahres 2009 verbessert. Vor dem Hintergrund der abnehmenden Unsicherheiten habe sich der Bedarf der Kreditinstitute für ausgeprägte Liquiditätspuffer reduziert. "Dadurch hat sich auch die Bilanzsumme der Bundesbank um 25
Mrd € auf 588
Mrd € verringert"
, führte Fabritius weiter aus. "Ohne die gegenläufigen Effekte aus der Neubewertung von Gold und Devisen (+14
Mrd €) und der Zuteilung von Sonderziehungsrechten (+12
Mrd €) hätte sich die Bilanzsumme um 8% vermindert."
Die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn waren Zinserträge in Höhe von 7,6 Mrd € (im Vorjahr: 16,9 Mrd €), von denen 6,6 Mrd € (15,4 Mrd €) auf Zinserträge in Euro entfielen. Dem standen Zinsaufwendungen von 3,5 Mrd € (8,5 Mrd €) gegenüber, so dass sich ein Nettozinsertrag von 4,2 Mrd € (8,4 Mrd €) ergab. Ein weiterer Ertragsfaktor waren die realisierten Gewinne aus Gold-, Fremdwährungs- und Wertpapiergeschäften von per saldo 0,7 Mrd € (0,6 Mrd €) und die Beteiligungserträge von 0,6 Mrd € (0,4 Mrd €).
Bilanzpositionen, die Marktpreisschwankungen unterliegen, werden grundsätzlich zu Marktpreisen bewertet. Die dabei anfallenden Bewertungsgewinne sind nicht erfolgswirksam, sondern werden in einem passivischen "Ausgleichsposten aus Neubewertung" ausgewiesen. Sie betragen 76,8 Mrd € (Gold 75,9 Mrd €, Devisen 0,6 Mrd €, Wertpapiere 0,3 Mrd €).
Weitere Informationen enthält der Geschäftsbericht für das Jahr 2009; er wird um 14:00 Uhr auf unserer Website unter www.bundesbank.de veröffentlicht.