Bestandserhebung über Direktinvestitionen: Ergebnisse zum Jahresende 2005

Die neueste Auflage unserer Statistischen Sonderveröffentlichung 10 "Bestandserhebung über Direktinvestitionen" ist mit den Ergebnissen über das grenzüberschreitende Unternehmensvermögen zum Jahresende 2005 auf unserer Website veröffentlicht worden. Diese Sonderveröffentlichung, die in den Vorjahren unter dem Titel Kapitalverflechtung mit dem Ausland" als Ergänzung zu unserem Beiheft Zahlungsbilanzstatistik herausgegeben worden ist, ist auch als Papierexemplar von unserer Pressestelle erhältlich. 

Neu gegenüber den Vorjahren ist die Erfassung eines "Jahresproduktionswertes" für Kreditinstitute, der unter den "Umsatz"-Angaben in Milliarden Euro ausgewiesen wird.

Mit Blick auf die Richtung der grenzüberschreitenden Direktinvestitionen haben sich die Unternehmensbeteiligungen im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlich entwickelt: Während das Interesse ausländischer Investoren an Unternehmen in Deutschland recht verhalten war, erhöhten sich zwischen Ende 2004 und Ende 2005 die unmittelbaren deutschen Direktinvestitionen im Ausland beträchtlich um 87 Mrd € auf nunmehr 671 Mrd €. Deutliche Zuwächse im Beteiligungskapital aufgrund neuer Engagements und hoher Jahresüberschüsse haben zu diesem Anstieg ebenso beigetragen wie wechselkursbedingte Höherbewertungen des deutschen Unternehmensvermögens im Ausland.

Grenzüberschreitende Unternehmensbeteiligungen werden häufig über Holdinggesellschaften aufgebaut, was den Blick auf die geografische und sektorale Gliederung der dahinter stehenden "echten" Investitionen an Unternehmen verstellt. Fasst man die "echten" unmittelbaren und die über abhängige Holdinggesellschaften gehaltenen mittelbaren deutschen Direktinvestitionen im Ausland zusammen, so fiel der Anstieg im Jahresverlauf 2005 (mit 105 Mrd € auf einen Bestand von 785 Mrd €) noch höher aus. Fast die Hälfte dieser Zunahme betraf Unternehmensbeteiligungen in den EU-Ländern. Das ungebrochene Interesse deutscher Unternehmen an Auslandsbeteiligungen lässt sich auch an der zunehmenden Zahl der Investitionsobjekte ablesen. So wurden im Jahr 2005 mehr als 700 zusätzliche Beteiligungen – vorwiegend Handelsniederlassungen – von deutschen Investoren zu dieser Statistik gemeldet (bei einem Gesamtbestand von rund 23 700 Auslandsbeteiligungen).

In der umgekehrten Richtung der Direktinvestitionsbeziehungen ging der Bestand unmittelbarer ausländischer Direktinvestitionen in Deutschland im Jahr 2005 – wie schon im Vorjahr – zurück (um 8 Mrd € auf 527 Mrd €), da ausländische Investoren ihre Kredite an deutsche Investitionsobjekte stark verringert haben. Bei einer konsolidierten Betrachtung über die Holdinggesellschaften hinweg haben sich die unmittelbaren und mittelbaren ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland dagegen um rund 14 Mrd € erhöht. Der "Holdinggesellschaften-Effekt" bewirkt hierbei allerdings, dass sich der konsolidiert ermittelte Bestand an "echten" Unternehmensbeteiligungen von ausländischen Investoren in Deutschland nur auf 390 Mrd € beläuft.