Bargeld bleibt das meistgenutzte Zahlungsmittel beim Einkauf Neue Studie der Deutschen Bundesbank zum Zahlungsverhalten in Deutschland 2011
„In Deutschland zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher am liebsten bar. Bei 53 % der Ausgaben für Waren und Dienstleistungen verwenden Privatpersonen beim Einkauf Bargeld. Damit bleibt dieses Zahlungsinstrument weiterhin die beliebteste und meistgenutzte Zahlungsform“, erklärte Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Deutschen Bundesbank zuständig für baren und unbaren Zahlungsverkehr, bei der Vorstellung der Studie der Bundesbank „Zahlungsverhalten in Deutschland 2011“ in Frankfurt. Bei den unbaren Zahlungsinstrumenten hat die girocard (frühere ec-Karte) die Favoritenrolle vor der Kreditkarte. Sie wird bei 28 % der Gesamtausgaben eingesetzt, die Kreditkarte bei 7 %.
Verglichen mit der ersten Erhebung dieser Art aus dem Jahre 2008 zeigt sich: Bargeld nimmt bei Einkäufen in Deutschland weiterhin eine hervorgehobene Stellung ein, tritt allerdings Anteile an den unbaren Zahlungsverkehr ab. Vor vier Jahren setzten Konsumentinnen und Konsumenten bei 58 % ihrer Ausgaben Bargeld und bei 25,5 % der Gesamtausgaben die girocard ein.
„Diese Entwicklung wird sich auf mittlere Sicht langsam, aber kontinuierlich fortsetzen“, prognostizierte Carl-Ludwig Thiele. „Allerdings ist dieser Trend kein Selbstläufer. Verbraucher und Händler entscheiden letztlich selbst, welche Zahlungsinstrumente sie nutzen und anbieten wollen“.
Im Durchschnitt tragen Privatpersonen 103 Euro bar mit sich, davon etwa 5,90 Euro in Münzen. Das sind insgesamt 15 Euro weniger als 2008, damals hatten Privatpersonen durchschnittlich 118 Euro im Portmonee.
Die Mehrheit der Befragten entscheidet erst an der Ladenkasse, zu welchem Zahlungsinstrument sie greift. Der verfügbare Bargeldbestand ist dabei das entscheidende Kriterium. Zweitwichtigstes Kriterium ist die Höhe der zu zahlenden Rechnung. Hohe Beträge werden überwiegend unbar bezahlt, während niedrigere Summen eher mit Münzen und Geldscheinen beglichen werden.
Im Vorhinein festgelegt in ihrem Zahlungsverhalten zeigten sich 40 % der Befragten. Immerhin 28 % der Befragten zahlen grundsätzlich bar, 12 % bevorzugen generell unbare Zahlungsformen.
Reine Internetzahlverfahren gewinnen zwar aufgrund des stetig wachsenden Onlinehandels an Bedeutung, machen aber nur 1,7 % der Zahlungen aus. Kontaktlose Bezahlverfahren mit dem Mobiltelefon oder der Zahlungskarte sind zwar relativ bekannt, werden aber nur gering benutzt.
Nachfolgend finden Sie die vollständigen Ergebnisse sowie Hintergrundinformationen zur Studie.