Anstieg des Falschgeldes in Deutschland
Mehr falsche Banknoten
Die Bundesbank hat im Jahr 2014 rund 63.000 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 3,3 Millionen Euro registriert. Die Zahl der Fälschungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 63 %. Rein rechnerisch entfielen damit acht falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.
"Jüngste polizeiliche Ermittlungserfolge gegen internationale Fälscherringe machen deutlich, dass Falschgeld zum überwiegenden Teil der organisierten Kriminalität zuzurechnen ist", sagte Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig.
Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ergab sich im Wesentlichen aus einem Anstieg bei den 50-Euro-Fälschungen, deren Anzahl sich nahezu verdoppelte. Über 80 % des Falschgeldaufkommens in Deutschland entfielen auf Fälschungen der 20- und 50-Euro-Noten.
Fälschungen lassen sich durch das Prinzip "Fühlen-Sehen-Kippen" schnell erkennen. "Mit der neuen Europa-Serie wird die Sicherheit der Banknoten weiter erhöht. Als nächstes führen wir den neuen 20-Euro-Schein ein", sagte Thiele.
Die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen ergibt sich für das Jahr 2014 anhand folgender Tabelle:
Noten | 5 € | 10 € | 20 € | 50 € | 100 € | 200 € | 500 € | Gesamt |
Anzahl | 843 | 2.381 | 22.723 | 29.376 | 5.236 | 1.619 | 1.091 | 63.269 |
Anteil (gerundet) | 1 % | 4 % | 36 % | 46 % | 8 % | 3 % | 2 % |
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Mit über 38.000 Stück lag die Zahl der Fälschungen im zweiten Halbjahr 2014 deutlich über der Zahl der Fälschungen im ersten Halbjahr 2014 (25.000 Stück).
Falsche Banknoten erkennen
Banknoten sollten stets aufmerksam geprüft werden. Denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.
In die Prüfung sollten mehrere Sicherheitsmerkmale einbezogen werden, denn die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Merkmale:
Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel erhabene Teile des Druckbildes zu fühlen.
- Erste Euro-Banknotenserie: Schriftzug "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand
- Neue Europa-Serie: Schriftzug "BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC" und zusätzlich Striche am rechten und linken Rand
- Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen.
- Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
- Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
- Zusätzlich weisen die neuen Euro-Banknoten der Europa-Serie auf der Vorderseite links die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen, etwa eine Banknote, die von einem Geldautomaten ausgezahlt wurde.
Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.
Anzahl falscher Münzen nimmt ab
Im Jahr 2014 wurden knapp 46.000 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im Vorjahr lag das Aufkommen noch bei 52.000 falschen Münzen. Damit entfielen in Deutschland rund fünf falsche Münzen auf 10.000 Einwohner.
Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im Jahr 2014 wie folgt:
Münzen | 50 Cent | 1 € | 2 € | Gesamt |
Anzahl | 2.916 | 6.258 | 36.615 | 45.789 |
Anteil (gerundet) | 6 % | 14 % | 80 % |
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Mit rund 26.000 Stück lag die Zahl falscher Münzen im zweiten Halbjahr 2014 über der im ersten Halbjahr 2014 registrierten Anzahl (20.000 Fälschungen).
Münzen auf Echtheit prüfen
Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:
- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
- Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
- Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
- Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Falschgeldprävention
Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten der Filialen finden Sie auf der Website der Bundesbank. Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) bei der Bundesbank bestellt werden. Zudem kann über die Internetseite der Bundesbank ein interaktives Lernprogramm "Falschgeld erkennen" aufgerufen werden.
Die Informationsangebote im Internet der Bundesbank, beziehungsweise der Europäischen Zentralbank sowie der deutschen Polizei werden regelmäßig aktualisiert.
Die Bundesbank rät dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben. So gehen wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren.