Nataliya ©Margit Rodewald

Chancengleichheit und Wertschätzung als Basis für beruflichen Erfolg Direkteinstieg

Hallo, ich heiße Nataliya. Ich habe in der Ukraine Wirtschaftswissenschaften studiert und bin durch ein Stipendium nach Deutschland gekommen. Nach dem Master und meiner Promotion habe ich mich erfolgreich auf eine ausgeschriebene Stelle bei der Bundesbank beworben.

Inzwischen leite ich hier eine Arbeitseinheit mit neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Finanzierungsrechnung für Deutschland erstellt: Das heißt, wir führen sozusagen die Konten der volkswirtschaftlichen Sektoren und zeigen so auf, über welche Kanäle und in welchem Umfang sich Unternehmen und die privaten Haushalte finanzieren und wie sie umgekehrt Vermögen anlegen. Auf dieser Basis stellen wir der Öffentlichkeit regelmäßig Daten über das Geldvermögen und die Verbindlichkeiten der volkswirtschaftlichen Sektoren zur Verfügung. Zudem analysieren wir diese Daten und schauen uns das Finanzierungs- und Anlageverhalten verschiedener Marktakteure aus geldpolitischer Sicht an. Solche Analysen sind Teil der Vorbereitung des Bundesbankpräsidenten für Beratungen im EZB-Rat. So tragen wir zur geldpolitischen Diskussion und Entscheidungsfindung im Eurosystem bei. Für diese Tätigkeiten wird vielfältige Expertise, bspw. aus den Bereichen Geldtheorie, Finance, Data Science, Statistik und Ökonometrie benötigt. Die Vielseitigkeit und der explorative Charakter der Arbeit bereiten mir persönlich sehr viel Freude.

Ich schätze die Bundesbank als einen Arbeitgeber, der Chancengleichheit und Work-Life-Balance einen hohen Stellenwert einräumt. Ich habe selbst als Mutter von zwei Kindern unter anderem von familienbedingter Teilzeit, Kitaplatz, aber auch von der offenen Haltung meiner Vorgesetzten zum Thema Familie und Beruf profitiert. All das schafft die notwendigen Rahmenbedingungen, um am Berufsleben vollumfänglich teilzunehmen und sich auf die Arbeitsthemen konzentrieren zu können. Für mich ist diese Einstellung der Bank die Basis für meinen beruflichen Erfolg. Mir persönlich hat dieses Umfeld sehr geholfen, damit ich Fach- und Personalverantwortung übernehmen konnte.

Nicht zuletzt wegen dieser persönlichen Erfahrung lebe ich diese Aspekte auch in meiner Führungsrolle. Absolut zentral ist für mich die Chancengleichheit, aber auch eine wertschätzende Einstellung zu fördern. Und alles zu tun, damit weder Herkunft noch Geschlecht oder Familienstand ein Hindernis bei der beruflichen Weiterentwicklung darstellen.

Ich empfinde, dass im Zentralbereich Volkswirtschaft positive Voraussetzungen gegeben sind, damit Frauen aufgrund ihrer Kompetenzen vorankommen und dass sehr viel getan wird, um Frauen bei ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen. Unter anderem haben Kolleginnen das Frauen-Netzwerk in unserem Bereich aufgebaut, um den Austausch untereinander zu fördern. Frauen sollen sich nicht scheuen, mit ihrer Karriere voranzukommen. Es ist wichtig, seine Kompetenzen und sein Wissen einzubringen und einfach zu machen.