Meine Führungsrolle in der IT: Wandel gestalten IT-Arbeitgeber
Mein Name ist Christina Frenzel. Ich führe seit anderthalb Jahren in der IT eine Einheit mit rund 40 Teammitgliedern an den IT-Standorten Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf. Unsere Aufgabe ist es, Anwendungen für viele Arbeitsbereiche in der Bank bereit zu stellen. Das fängt bei Anwendungen für alle Mitarbeitenden (z. B. Reisekostenabrechnung, Gehaltsabrechnung, Personalservice-Portal) an, geht über die Finanzbuchhaltung und Anwendungen für Beschaffungsprozesse bis hin zur Kontenführung. Unser Ziel ist die Digitalisierung der Aufgabenbereiche. Einfach gesagt, sorgen wir zusammen mit den Fachbereichen dafür, dass administrative Prozesse für die Bankbeschäftigten einfacher werden. Die Vielfalt der Themen macht meine Arbeit sehr interessant. Ich selbst führe direkt vier Gruppenleiter und wirke indirekt durch das Abstecken von Rahmenbedingungen auf alle Teammitglieder. Dabei ist mir besonders wichtig, meinen Mitarbeitenden Handlungsspielräume zu ermöglichen, damit sie ihre Aufgaben mit Freude und eigenverantwortlich erfüllen können.
Die Zusammenarbeit mit Menschen ist das, was mir viel Spaß macht. Ich sehe es als Kern meiner Führungsaufgabe an, die verschiedenen Persönlichkeiten kennenzulernen, ihnen zuzuhören und mich auf jede Person und deren Bedürfnisse individuell einzustellen. Ich versuche mir ausreichend Zeit dafür zu nehmen (was nicht jeden Tag gleich gut gelingt). Besonders freue ich mich darauf, dass wir bald ein erstes gemeinsames Teamevent haben werden, mein erstes mit meiner gesamten Arbeitseinheit. Auch wenn die virtuelle Zusammenarbeit gut funktioniert, so ist der persönliche Austausch doch sehr wichtig, um auch ein sozial funktionierendes Team zu formen.
Wie bin ich in die Führungsrolle gekommen? Ich hatte in einem großen Zahlungsverkehrsprojekt gearbeitet und bin unmittelbar eine Teilprojektleitung geworden. Dort hatte ich u. a. die Aufgabe, mich um die Führung von zwei internen und 40 externen Projektbeteiligten zu kümmern. Zwei Kollegen haben mich auf die interne Stellenausschreibung meiner jetzigen Stelle aufmerksam gemacht, weil ich für sie als Kümmerin genau die richtige Besetzung für eine Führungsposition wäre. Da stellte ich zum ersten Mal fest, dass meine Führungsarbeit wohl als erfolgreich wahrgenommen wurde. Aufgrund dieses Feedbacks habe ich mich beworben. Als Führungsinteressierte musste ich vor dem Auswahlverfahren ein e-Learning zu Personalführung mit einem Abschlusstest absolvieren. Nach der Übernahme der Führungsposition durchlief ich außerdem noch eine Analyseverfahren, das mir ein umfassendes Bild meiner Fähigkeiten und Potenziale bescheinigte. An dem Ausbau meiner Fähigkeiten arbeite ich nun u. a. in einem internen Fortbildungs-Programm „In Führung gehen“.
Als neue Führungskraft wollte ich zuerst, gar nicht so viel verändern. Recht schnell musste ich jedoch feststellen, dass wir nur mit einem Wandel zukunftsfähig sein werden. Wer bekommt schon gern gesagt, dass die eigene Arbeitseinheit ein Risikofaktor in einem großen SAP-Umstellungsprojekt ist? Ich weiß aber nun, woran wir arbeiten müssen, und sehe es positiv. Für meine Mitarbeitenden ergeben sich durch den Wandel auch neue Chancen, für die ich sie gerne weiterentwickeln will. Mein Team hat bei mir persönlich auch Entwicklungspotenzial erkannt. Ich habe zum Geburtstag eine kleine Erinnerung bekommen, dass Work-Life-Balance auch für Führungskräfte gelten soll. Stimmt, schließlich gehört Achtsamkeit auch zur Leistungserhaltung.
Trotz dieser Veränderungen, und sie treffen uns auch als Gesamtorganisation, schätze ich die grundsätzliche Stabilität, die mir der Arbeitgeber Bundesbank gibt. Nach verschiedensten Arbeitgebern im Einzelhandel und späterem Einschlagen einer akademischen Laufbahn über ein Fernstudium weiß ich aber auch, dass diese Stabilität keinen Stillstand bedeuten darf. Das versuche ich meinem Team zu vermitteln: persönliche und fachliche Weiterentwicklung, Neugierde sowie kritisches Hinterfragen sind die Kernkompetenzen, um jeden Wandel gut zu gestalten.