Horst Antes, Kopf 73, 1973
Horst Antes' Köpfe sind unverwechselbar. Ihr strenges Profil, vor allem aber ihre radikale Typisierung haben sie zu einer Art Markenzeichen und Synonym für den Kunstgeschmack der 1970er Jahre in Deutschland werden lassen. Als Kopffüßer tauchen sie in Antes' Gemälden auf, als großformatige Stahlplastiken bevölkern sie den öffentlichen Raum. In bewusster Abgrenzung zur damals dominierenden ungegenständlichen Malerei suchte Antes Anfang der 1960er Jahre nach neuen Möglichkeiten figurativer Kunst. Anregungen erhielt er durch die Beschäftigung mit afrikanischer und indianischer Kunst.
Der Künstler sammelte vor allem Ritual- und Alltagsgegenstände der nordamerikanischen Pueblo-Indianer und trug im Laufe der Zeit eine bedeutende museale Sammlung zusammen. Vor allem die archaische Einfachheit der indianischen Masken und Puppen inspirierte ihn bei der Entwicklung seiner Formensprache. Zeichenhaft, unbeweglich und starr wirkt auch der große Kopf vor der Filiale der Bundesbank in Essen. An diesem besonderen Ort erinnert das verwendete Material, eine Mischung aus rostigem und rostfreiem Stahl, aber auch an die große wirtschaftliche Ära der Schwerindustrie im Ruhrgebiet.