Alf Lechner, Kreis im Halbkreis (WV 482), 1991
Der Bildhauer arbeitet fast ausschließlich mit Stahl. Das Material prägt die oft mehrere hundert Kilogramm schweren Skulpturen. Er formt das Metall zu geometrischen Grundformen, die aneinandergereiht, vervielfältigt, geteilt oder ineinander verschachtelt werden. Die monumentalen Stahlkörper werden im Herstellungsprozess nach genauen Vorgaben gestaucht, gequetscht, gebrochen, geschnitten und gewalzt.
Die scheinbar nach einfachen Prinzipien konstruierte Arbeit „Kreis im Halbkreis“ im Außenbereich der Filiale Regensburg ist das Ergebnis umfangreicher Analysen und eines sorgfältig durchdachten Reduktionsprozesses. Die Kreisformen sind teils in ihrer rauen Oberfläche belassen, teils poliert. Lechner führt damit einen Veredelungsprozess vor und zeigt zugleich, dass die Schwere des Materials und die Leichtigkeit implizierende Dynamik des gebogenen Stahls zu expressiven Qualitäten eines Objekts werden können. Was den Künstler am Stahl reizt, ist seine enorme physikalische Festigkeit, die dennoch mit Formbarkeit und vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten verbunden ist.