Tony Cragg, Unsere Brocken, 1992

Tony Cragg, Unsere Brocken, 1992, Granit, 4-teilig, Höhe 50-200 cm ©VG Bild-Kunst, Bonn
Tony Cragg, Unsere Brocken, 1992, Granit, 4-teilig, Höhe 50-200 cm

Die Beziehung zwischen Natur und Kultur spielt im Werk von Tony Cragg eine wichtige Rolle. Er möchte Objekte schaffen, „die weder in der Natur noch in unserer funktionalen Welt existieren“. Dazu verwendet er ein breites Spektrum an natürlichen oder industriell gefertigten Materialien. Die Impulse, die seit den 1960er Jahren von der Land Art und der Arte Povera ausgehen, setzt er in seinem künstlerischen Schaffen fort.

Für den Düsseldorfer Standort der Bundesbank hat der gebürtige Brite, der seit über 30 Jahren in Wuppertal lebt, vier Werkgruppen im Innen- und Außenraum entwickelt. Das komplexe, mehrteilige Ensemble nimmt Bezug auf die Region und die industrielle Entwicklung des Ruhrgebiets. In „Unsere Brocken“, einer Gruppe von vier durchbohrten Granitfindlingen, wird das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt besonders anschaulich. Cragg sieht sie als Symbol für die künstliche Veränderung eines natürlichen Materials. Die maschinelle Perforation der massiven Findlinge verdeutlicht einerseits die Verletzlichkeit der Natur und die hohe Verantwortung des Menschen für sein Handeln, andererseits aber auch die Urkraft, die den Steinen innewohnt.