Zwölf Monate Zentrum für internationalen Zentralbankdialog
Die Deutsche Bundesbank gründete am 01. Februar 2018 das Zentrum für internationalen Zentralbankdialog (ZiZ). Es ist zuständig für alle Aktivitäten im Rahmen der Zentralbank-Kooperation und für alle Aufgaben der Repräsentanzen in New York und Tokyo sowie den Repräsentanten an den deutschen Auslandsvertretungen. Im ZiZ werden somit alle Aufgaben an einer Stelle gebündelt, die den Außenauftritt der Bank gegenüber den Staaten außerhalb der EU und des Kreises der „klassischen“ Industrieländer betreffen.
Unser Leitbild
Unser Leitbild zeichnet den Aufgabenkreis des Zentrums für internationalen Zentralbankdialog nach:
Die Deutsche Bundesbank pflegt im Rahmen ihres internationalen Zentralbankdialogs den fachlichen Austausch mit Zentralbanken und Aufsichtsbehörden weltweit und leistet so einen Beitrag zur internationalen Währungs- und Finanzstabilität. Ihr besonderer Fokus liegt dabei auf dem Kreis der G20-Länder. Im Zuge der europäischen Integration unterstützt sie den Stabilisierungsprozess in den (potenziellen) Kandidaten- und Nachbarländern der Europäischen Union (EU). Außerdem begleitet sie im Rahmen ihrer fachlichen Zuständigkeit stabilitätspolitische Initiativen der Bundesregierung im Ausland.
Sie unterhält für die laufende Beobachtung der Volkswirtschaften in den größten Ländern der Erde, die Vermittlung ihrer stabilitätspolitischen Positionen und als Ansprechpartner vor Ort Repräsentanzen und Repräsentanten im Ausland. Als Plattform für den multilateralen fachlichen Dialog bietet sie Internationale Notenbankkurse/Expert Panels in Frankfurt an und fördert den ständigen bilateralen Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Experten in ihren Partnerinstitutionen
(u.a. durch Studienaufenthalte, Beratungseinsätze, Praxisprojekte). Im Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) hat sie den Vorsitz in der ESZB IRC Task Force on Central Bank Cooperation übernommen und setzt – in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank und anderen nationalen Notenbanken – von der EU finanzierte Partnerschaftsprojekte im Notenbankbereich um.
Verzahnungen und Synergien
Gemessen an diesem Leitbild sind wir im Jahr 2018 ein ganzes Stück vorangekommen:
- Die Repräsentanzen und Repräsentanten setzen ihre Kernaufgaben weiterhin um (Repräsentation der Bundesbank, Berichterstattung aus dem Ausland, Mitarbeit in der Auslandsvertretung)
- Im Rahmen der Zentralbankkooperation übernehmen sie zusätzliche Aufgaben wie die Begleitung von ZiZ-Aktivitäten in Südamerika (Generalkonsulat Sao Paolo), Praxisprojekte und Konferenzvorbereitung (Botschaft Pretoria), Neuaufbau von bilateralen Beziehungen mit der Zentralbank von Myanmar (Generalkonsulat Mumbai), Sondierungsgespräche mit Vorstandsbeteiligung in Südostasien (Botschaft Singapur), Austausch von „Wiedervereinigungserfahrung“ mit Südkorea (Repräsentanz Tokyo), Ausbau der Beziehungen zur mexikanischen Zentralbank (Repräsentanz New York)
- Die ESZB Task Force on Central Bank Cooperation tagte turnusgemäß im November 2018 in Madrid, tauschte sich über die Aktivitäten in der Zentralbankkooperation aus und beschloss das weitere Vorgehen mit Blick auf das gemeinsame ESZB-Projekt für die Zentralbanken der sechs Westbalkanstaaten.
- EU-Partnerschaftsprojekte („Twinnings“) bestehen derzeit unmittelbar unter Leitung der Bundesbank mit den Zentralbanken von Belarus, Serbien, Mazedonien und unter Leitung des Bundesministeriums der Finanzen und Beteiligung der Bundesbank mit dem Finanzsektor in Montenegro.
Text: Martin Dinkelborg