Gemeinsame Goldkonferenz mit der Weltbank ZiZ-Newsletter – April 2025
Vom 19. bis 22. November 2024 fand in Frankfurt die zweite gemeinsame Goldkonferenz des World Bank RAMP-Programmes (The Reserve Advisory & Management Partnership) und des Zentrums für internationalen Zentralbankdialog statt. Die Veranstaltung brachte rund 80 Expertinnen und Experten aus mehr als 40 Ländern zum Erfahrungsaustausch zusammen.
Ein zentraler Schwerpunkt der Konferenz war die praktische Erfahrung der Deutschen Bundesbank im Umgang mit Goldreserven. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten Einblicke in die Entstehung der Goldreserven seit der Währungsreform, das Lagerstättenkonzept, die Verwaltung, Lagerung, Bewertung und Bilanzierung sowie die physische Prüfung der Goldbestände. Diese umfassenden Darstellungen boten wertvolle Erkenntnisse für die internationalen Gäste.
Neben den praktischen Aspekten der Goldverwaltung wurden auch kommerzielle Sichtweisen auf den Goldhandel sowohl in Deutschland als auch international beleuchtet. Dabei haben sich unter anderem Unternehmen wie Degussa, Helaba, Commerzbank und HSBC sehr engagiert eingebracht. Zusätzlich diskutierten der World Gold Council und die London Bullion Market Association ausführlich über Marktstrukturen, Standards und Überlegungen zur Nachhaltigkeit. Eine Exkursion zu Heraeus in Hanau ermöglichte einen Einblick in die industrielle Verwendung von Edelmetallen.
Die Konferenz bot auch eine Plattform für den Austausch unterschiedlicher Ansätze zur Zielsetzung der Haltung von Goldreserven. Fachleute ausländischer Zentralbanken teilten ihre Perspektiven und Erfahrungen, was zu einem bereichernden Dialog führte. Sowohl die offiziellen Vorträge als auch die informellen Begegnungen am Rande der Konferenz wurden von allen Teilnehmenden als äußerst wertvoll und nützlich bewertet.
Das Programm der Konferenz umfasste eine Vielzahl von Themen. Nach der Begrüßung durch Martin Dinkelborg, Leiter des Zentrums für internationalen Zentralbankdialog, folgte eine Keynote von Dr. Karsten Stroborn, Zentralbereichsleiter Märkte bei der Deutschen Bundesbank, über die Auswirkungen der Finanzmärkte und der Geldpolitik auf den Goldmarkt.
Weitere Höhepunkte des Programms waren Vorträge und Diskussionen über die Rolle von Gold als Reserveasset bei der Bundesbank und der Europäischen Zentralbank, die Verwaltung von Goldreserven, Marktstrukturen und die Zukunft des Goldes. Experten aus verschiedenen Ländern und Institutionen, darunter die Bank of Tanzania, die Central Bank of Egypt, die South African Reserve Bank, die Schweizer Nationalbank, die Bank of England und die Münze Österreich teilten ihre Erfahrungen und Einsichten.
Ein besonderes Highlight war der Besuch im Geldmuseum der Bundesbank. Dort erfuhren die Gäste mehr über die physischen Lagerungssysteme und die Inspektion von Goldbarren. Historische Perspektiven auf Goldmünzen als Teil der Währungsreserven wurden ebenfalls beleuchtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen auch die Möglichkeit, echte und gefälschte Goldmünzen physisch zu prüfen.
Die Konferenz endete mit einer Zusammenfassung und einem Ausblick auf zukünftige strukturelle Entwicklungen im Goldmarkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass der Austausch von Wissen und Erfahrungen auf dieser Konferenz von unschätzbarem Wert war und zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Goldreservenverwaltung beiträgt.