EU-Projekt für den Westbalkan – Vorbereitung auf Phase II
Wenn alle an einem Strang ziehen gelingen auch komplexe Vorhaben reibungslos
Das im März 2019 gestartete EU-finanzierte Programm mit dem sperrigen Titel „Programme for Strengthening the Central Bank Capacities in the Western Balkans with a view to the integration to the European System of Central Banks” ging im Dezember 2021 erfolgreich zu Ende. Ziel des Projekts war es die Zentralbanken – und teilweise auch Bankenaufsichtsbehörden - des Westbalkans institutionell weiter zu stärken und internationale Standards sowie die besten Praktiken des ESZB zu übertragen. Das Projekt fand großen Zuspruch im ESZB und es beteiligten sich insgesamt 19 EU Zentralbanken mit ihrer Expertise, um Unterstützung zu leisten. Das EU-finanzierte Projekt wurde unter Führung der Deutschen Bundesbank koordiniert.
Ein solch komplexes Projekt kann nur gelingen, wenn von Anfang an alle an einem Strang ziehen –und dies war hier der Fall. Manche Entwicklungen waren am Anfang nicht vorhersehbar, wie z.B. die Pandemie. Doch es ist relativ schnell und erfolgreich gelungen die Aktivitäten auf online umzustellen, wenngleich viele Akteure die persönlichen Kontakte vermisst haben. Auf der Abschlussveranstaltung, die zumindest in hybridem Format stattfinden konnte, war der Geist der konstruktiven und intensiven Zusammenarbeit zu spüren. Zum Projekt entstand ein Film, der diesen Eindruck widerspiegelt.
Planung der zweiten Phase
In den regelmäßigen Sitzungen zur Projektsteuerung sowie in den Evaluationen der einzelnen Maßnahmen wurde bereits früh deutlich, dass die Projektmaßnahmen von allen Beteiligten sehr positiv angenommen wurden und ein weit größerer Bedarf zur Zusammenarbeit zwischen dem Westbalkan und dem ESZB sowie zur Förderung der regionalen Kooperation auf dem Westbalkan besteht. Daher wurde frühzeitig mit den Planungen eines Nachfolgeprojekts begonnen, das nun im September mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Budget von EUR 3 Millionen beginnen soll. Das neue Programm soll stärker maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der einzelnen Zentralbanken – sowie der Bankenaufsichtsbehörden – eingehen und die regionale Zusammenarbeit weiter stärken. Für die Phase II des EU-finanzierten Projekts stehen erneut 19 Zentralbanken der EU sowie die EZB mit der Deutschen Bundesbank in der koordinierenden Rolle bereit.
Text: Peter Spicka
Foto: Niels Thies