Gruppenfoto: Austausch über digitale Zentralbankwährungen in Istanbul, Türkei ©Türkische Zentralbank

Erfolgreicher Austausch über digitale Zentralbankwährungen in Istanbul ZiZ-Newsletter – Oktober 2024

Anfang September reiste eine vierköpfige Delegation der Deutschen Bundesbank unter der Leitung von Dr. Esther Wandel, Ständige Vertreterin der Leitung des Zentralbereichs Digitaler Euro, nach Istanbul. Ziel der Reise war es, den Dialog zwischen der Bundesbank, der türkischen Zentralbank (TCMB) und weiteren Akteuren zu digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) zu vertiefen. Die Veranstaltung wurde von unserem Repräsentanten in Istanbul, Sebastian Geiger, organisiert und mit Unterstützung weiterer Kolleginnen und Kollegen der Bundesbank durchgeführt.

Das zweitägige Programm begann mit einem Finanzsektor-Empfang im Deutschen Generalkonsulat in Istanbul. Über 50 geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung teil. In ihrer Begrüßungsrede hob die deutsche Generalkonsulin Dr. Regine Grienberger die Bedeutung des Finanzstandorts Istanbuls und die Relevanz der Zusammenarbeit zwischen den Zentralbanken der Türkei und Deutschlands hervor. Prof. Huzeyfe Torun von der TCMB gab einen kurzen Abriss über die Geschichte und Bedeutung von Zahlungsmitteln und verwies auf die Potenziale digitaler Zentralbankwährungen. Dr. Esther Wandel betonte ebenfalls die Bedeutung von digitalen Zentralbankwährungen für die digitale Transformation und wichtige Rolle, die Zentralbanken dabei spielen können.

Am darauffolgenden Tag fand ein ganztägiger interner Workshop zwischen den beiden Zentralbanken statt. In diesem Rahmen wurden in vertrauensvoller Atmosphäre verschiedene Aspekte von digitalen Zentralbankwährungen, insbesondere des digitalen Euro und der digitalen Lira, intensiv diskutiert. In insgesamt vier Abschnitten wurden sowohl technische als auch ökonomische Aspekte von CBDCs beleuchtet. In der ersten Sitzung lag der Schwerpunkt auf den Zielen, Vorteilen und Risiken der CBDCs in Deutschland und der Türkei. Es wurden die Fortschritte bei der Entwicklung des digitalen Euro und der digitalen Lira vorgestellt sowie Fragen zur Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft erörtert. In der zweiten Sitzung ging es um die Interoperabilität von Zahlungssystemen, grenzüberschreitende Zahlungen und die Integration von CBDCs in bestehende Infrastrukturen. In den weiteren Sitzungen wurden Fragen der öffentlichen Kommunikation, technische Herausforderungen und mögliche Auswirkungen auf die Finanzstabilität thematisiert. Die Bundesbank betonte außerdem, dass neue Technologien Potenziale für bestehende Interbanken-Transaktionen bieten (Wholesale CBDC).

Durch den intensiven Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der türkischen Zentralbank haben wir wertvolle Erkenntnisse für unsere eigene Arbeit gewonnen, sagt Dr. Esther Wandel. So haben wir erfahren, dass sich für die Kolleginnen und Kollegen der TCMB teilweise ähnliche Herausforderungen stellen wie für uns im Eurosystem. Dies betrifft beispielsweise den Aufbau einer hochmodernen technischen Infrastruktur sowie geeignete Maßnahmen zur Wahrung der Finanzstabilität.

Der Austausch mit der TCMB soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden, um die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen und neue Kooperationsfelder zu identifizieren.