Ergebnisse früherer Befragungen
-
-
Die Unternehmen wurden gebeten, ihre erwarteten Investitionen im Vergleich zu einem Szenario, in dem der Klimawandel nicht existierte, anzugeben. Im 1. Quartal 2024 erwarteten 36 % der Unternehmen, dass ihre inländischen Investitionen bedingt durch Klimawandel und die damit einhergehende wirtschaftliche Transformation in den Jahren 2024 bis 2026 ansteigen werden. Darunter gingen 4 % der Unternehmen sogar von einem Anstieg von mehr als 30 % aus. Knapp die Hälfte der Unternehmen (48 %) erwarteten kaum diesbezüglichen Einfluss auf ihre Investitionsausgaben. Von sinkenden inländischen Investitionen aufgrund des Klimawandels und seinen Folgen gingen hingegen 16 % der Unternehmen aus.
-
Eine Auswertung der Daten aus dem 1. Quartal 2024 zeigt, dass der erwartete Umsatzanstieg für das laufende Jahr umso schwächer ausfiel, je stärker die Unternehmen hohe Produktions- und Arbeitskosten als problematisch für die nahe Zukunft einstuften. So erwarteten Unternehmen, die diese als unproblematisch ansahen, eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 8 %. Unternehmen, für die hohe Produktions- und Arbeitskosten hingegen ein äußerst drängendes Problem bedeuteten, erwarteten eine Umsatzsteigerung von nur knapp 3 %.
-
Der durchschnittliche Anteil der Energiekosten von Unternehmen in Deutschland an ihren Herstellungskosten sank seit der erstmaligen Fragestellung in Q1 2022 von damals 10,5 % über 8,6 % in Q1 2023 auf zuletzt 8,5 % in Q1 2024.
-
Hohe Regulierung sowie staatliche Vorschriften werden von den Unternehmen in Deutschland anhaltend als überwiegend problematisch angesehen. In der sektoralen Betrachtung zeigen sich die Finanz- und Versicherungsbranche, Bergbau, Energie und Landwirtschaft sowie das Baugewerbe mit Antwortanteilen zwischen 78 und 76 % als Spitzenreiter bei der diesbezüglichen Einschätzung. Lediglich im Sektor Information und Kommunikation stufte nur knapp die Hälfte der Unternehmen hohe Regulierung bzw. staatliche Vorschriften als problematisch ein.
-
Die Unternehmen in Deutschland wurden erstmals im April 2022, unter dem Eindruck des Krieges Russlands gegen die Ukraine, nach der Veränderung ihrer Aufwendungen für Energie und Treibstoffe gefragt. Bis einschließlich April 2023 berichteten konstant zwischen 83 und 88 % der Unternehmen von gestiegenen Aufwendungen in den vergangenen 12 Monaten. Im Mai und Juni 2023 sank der diesbezügliche Anteil der Unternehmen, um sich ab Juli 2023 auf einem etwas niedrigen Niveau zwischen 73 und 78 % einzupendeln. Die Erwartungen zu den Aufwendungen für Energie und Treibstoffe in den jeweils kommenden 12 Monaten begannen bereits im Oktober 2022 zu sinken und erreichten im Juni 2023 ihren bisherigen Tiefpunkt. Nur 49 % der Unternehmen erwarteten zu diesem Zeitpunkt noch steigende Aufwendungen für Energie und Treibstoffe. Seitdem ist ihr Anteil wieder gestiegen und bewegte sich im zweiten und dritten Quartal 2023 zwischen 50 und 60 %.
-
Nach dem Höchststand im Dezember 2022, bei dem die Unternehmen in Deutschland von einem durchschnittlichen Anstieg ihrer Absatzpreise von 10,6 % in den vergangenen 12 Monaten berichteten, sank der diesbezügliche Anstieg bis November 2023 auf 6,6 %, um sich dort zumindest vorerst zu stabilisieren. Die für die kommenden 12 Monate erwartete Veränderung der Absatzpreise folgte dabei im Trend der Entwicklung der Absatzpreise in der Vergangenheit. Sie reduzierte sich von ihrem Höchststand im September 2022 (10,2 %) stetig. Seit Oktober 2023 erwarten die Unternehmen einen durchschnittlichen Anstieg ihrer Absatzpreise zwischen 5,2 und 5,3 %.
-
Die Unternehmen in Deutschland berichteten seit Beginn der Erhebung im 4. Quartal 2021 bis zum 2. Quartal 2023 konstant von einem leichten Anstieg ihrer Beschäftigtenzahl in den jeweils vergangenen 12 Monaten. Mit einem leichten Rückgang um durchschnittlich 0,3 % meldeten die Unternehmen im 4. Quartal 2023 erstmals eine Verringerung ihres Personalbestandes.
-
Die kurz nach Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine angestiegene Unsicherheit der Unternehmen in Deutschland hinsichtlich der Entwicklung ihrer eigenen Preise hat sich im weiteren Zeitverlauf nicht wieder reduziert, sondern verharrt auf hohem Niveau. Sie erreichte ihren Höchststand im September 2023, als 38,5 % der Unternehmen antworteten, dass sie „unsicher“, „eher unsicher“ oder „weder unsicher noch sicher“ hinsichtlich der Entwicklung ihrer Absatzpreise in den kommenden 12 Monaten seien. Seitdem hat sich diese subjektive Unsicherheit nur geringfügig reduziert, auf zuletzt 36,4 % der Unternehmen. (Die Prozentangaben beziehen sich jeweils auf den gleitenden Drei-Monats-Durchschnitt.)
-
Im 3. Quartal 2023 gab die Hälfte der Unternehmen an, dass das durchschnittliche Bruttogehalt ihrer Beschäftigten für das gesamte Jahr 2023 bei mindestens 43.000 € liegen würde, was einem Anstieg des Bruttogehalts von 7,5 % gegenüber dem Niveau des Vorjahres entsprach. Diese Angaben lagen etwas über den im Jahr 2022 erhobenen Erwartungen der Unternehmen für das Jahr 2023 (42.000 €).
Laut den aktuellen Einschätzungen vom Juli 2023 ging die Hälfte der Unternehmen für das Jahr 2024 davon aus, dass das Jahresgehalt ihrer Beschäftigten bei mindestens 45.000 € brutto liegen würde, was einem erwarteten Anstieg des Bruttogehalts von 4,7 % gegenüber dem aktuellen Niveau entsprach.
-
Ca. 69 % der Unternehmen gaben im 3. Quartal 2023 an, dass in den vergangenen zwei Jahren die EU von vorrangiger Bedeutung für ihre internationalen Lieferketten waren. Danach rangierten China (15 %) und die europäischen Länder außerhalb der EU (5 %) als wichtigste Regionen. Für die Beantwortung der Frage war es dabei unerheblich, ob die Produkte direkt oder indirekt (über Zwischenhändler) aus dem Ausland bezogen wurden.
-
Befragt nach den Maßnahmen, die sie zur Verbesserung der Zuverlässigkeit ihrer Lieferketten ergriffen haben oder zu ergreifen planen, gaben in Q3 2023 rund 74 % der Unternehmen an, ihr Lieferantennetzwerk um zusätzliche Lieferanten zu erweitern. Als zweithäufigste Maßnahme wurde von 63 % der Unternehmen der Ausbau der Lagerkapazitäten genannt, gefolgt von einer verbesserten Überwachung der Lieferketten sowie dem Ersatz bisheriger Lieferanten durch neue Vertragspartner (jeweils 59 %).
-
Jeweils 45 % der Unternehmen gingen im 3. Quartal 2023 davon aus, dass ihre Herstellungskosten aufgrund der Änderungen in ihren Lieferketten steigen bzw. sich nicht verändern werden. 11 % der Unternehmen gingen hingegen davon aus, dass ihre Herstellungskosten durch die Maßnahmen zur Verbesserung der Lieferketten sinken werden.
-
Im Mai 2023 gaben 20 % der deutschen Unternehmen an, die mit dem Europäischen Green Deal geschaffenen Anreize zur Reduzierung von CO2-Emissionen entweder bereits genutzt zu haben oder deren Nutzung innerhalb der kommenden maximal drei Jahre zu planen. Dem gegenüber stehen 31 % der Unternehmen, die diese Anreize weder in der Vergangenheit genutzt haben noch dies für die Zukunft planten. Weitere 49 % der Unternehmen haben zu dem Thema noch keine Entscheidung getroffen.
-
Unter den Unternehmen, die ihre CO2-Emmissionen bereits reduziert haben oder dies im Zeithorizont von maximal drei Jahren planten, gaben 51 % an, dass die Kosten für die Maßnahmen das Haupthindernis für ihre Implementierung waren. Potenzielle Störungen oder gar Ausfälle der Geschäftsprozesse gaben 9 % der Unternehmen als Schwierigkeit bei der Umsetzung der CO2 reduzierenden Maßnahmen an. Nur 4 % der Unternehmen sahen hingegen in der mangelnden Qualifikation oder in fehlender Unterstützung seitens ihrer Beschäftigten ein diesbezügliches Problem.
-
Die Hälfte der deutschen Unternehmen gab im Mai 2023 an, seine CO2-Emissionen bereits deutlich reduziert zu haben, weitere 23 % planten dies im Zeithorizont von bis zu drei Jahren. Keine diesbezüglichen Aktivitäten berichteten 12 % der Unternehmen und in 16 % der Unternehmen wurde noch keine Entscheidung dazu getroffen.
-
Im Mai gaben 72 % der seit Anfang 2022 von steigenden Energiekosten betroffenen Unternehmen an, diese über gestiegene Absatzpreise an ihre Kunden weitergegeben zu haben. Davon haben 30 % der Unternehmen weniger als 25 % der zusätzlichen Aufwendungen weitergereicht, 16 % zwischen 25 und 50 % und 25 % dieser Unternehmen gaben an, mehr als 50 % ihrer gestiegenen Energiekosten an ihre Kunden durchgereicht zu haben.
-
Der Zugang zu Finanzierungsquellen für Unternehmen in Deutschland hat sich nach Auskunft der Unternehmen seit Februar 2022 langsam aber stetig verschlechtert. Im März 2023 berichteten 21,5 % der Unternehmen von einem verschlechterten Zugang in den letzten 12 Monaten, wohingegen nur 6,6 % eine Verbesserung angaben. Die Nettodifferenz betrug damit 14,9 Prozentpunkte und erreichte damit den höchsten Wert seit Oktober 2022.
-
Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt zeigt eine kurz nach Beginn des Krieges Russlands in der Ukraine gestiegene Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der eigenen Preise bei den Unternehmen in Deutschland. Der Anteil der Unternehmen, die auf die diesbezügliche Frage mit „unsicher“, „eher unsicher“ oder „weder noch“ geantwortet haben, liegt seit Mai 2022 zwischen 32 und 34 %.
-
Konstant zwischen 83 und 88 % der Unternehmen berichten seit April 2022 von in den vergangenen 12 Monaten gestiegenen Aufwendungen für Energie und Treibstoffe. Bis einschließlich Oktober 2022 erwarteten zwischen 87 und 91 % der Unternehmen einen weiteren Anstieg für die jeweils kommenden 12 Monate. Seit November 2022 sank dieser Anteil, auf zuletzt 65 % im März 2023.
-
Vom Studienbeginn Mitte 2021 bis September 2022 berichteten Unternehmen in Deutschland von stetig zunehmenden Steigerungsraten bei ihren Absatzpreisen in den jeweils vergangenen 12 Monaten. Seit Oktober 2022 hat sich dieser Preisanstieg in einem Korridor von 10,2 bis 11,2 % stabilisiert. Die Erwartung an die künftige Entwicklung ihrer Absatzpreise folgte bis ebenfalls September 2022 im Trend der Entwicklung der Vergangenheit. Seitdem sanken die erwarteten Steigerungsraten der Absatzpreise kontinuierlich bis Februar 2023 und liegen seitdem bei 7,1 %.
-
Die Erwartungen der Unternehmen an die Veränderung ihres Umsatzes im Zeithorizont von einem Jahr haben sich im Beobachtungszeitraum langsam aber stetig verschlechtert. Während Ende 2021 noch 75 % der Unternehmen steigende Umsätze erwarteten, gehen Ende 2022 nur noch 64 % der Unternehmen davon aus. Von sinkenden Umsätzen gingen Ende 2021 noch 20 % der Unternehmen in Deutschland aus, ein Jahr später erwarteten dies 31 % der Unternehmen.
-
Im 4. Quartal 2022 gaben 62 % der Unternehmen an, dass steigende Kreditzinsen für sie im kommenden Halbjahr kein Problem darstellen sollten, wohingegen 19 % der Unternehmen ein drängendes Problem auf sich zukommen sahen.
Im 4. Quartal 2022 gaben mehr als die Hälfte der Unternehmen (53 %) an, keine Bankkredite ausstehend zu haben. Dagegen wiesen 16 % der Unternehmen Restschulden in Höhe von mehr als 30 % ihrer Bilanzsumme aus.
Für durchschnittlich 73 % der ausstehenden Bankverbindlichkeiten war eine feste Verzinsung für mehr als ein Jahr vereinbart worden. Im Durchschnitt unterlagen 15 % der Restschuld einer variablen Verzinsung und 12 % der Restschuld wiesen eine für bis zu einem Jahr festgeschriebene Verzinsung auf.
-
Im 3. Quartal 2022 erwarteten 36 % der Unternehmen Umsatzeinbußen durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine für das Jahr 2023. In der sektoralen Betrachtung gingen insbesondere der Groß- und Einzelhandel von Umsatzrückgängen aus.
-
Im September stiegen die Absatzpreise der Unternehmen um knapp 11 %. Für die nahe Zukunft gingen die Unternehmen von einem Anstieg ihrer Absatzpreise von ebenfalls knapp 11 % aus.
-
Der Mindestlohn in Deutschland wurde zum 1. Oktober 2022 von bis dahin 10,45 € auf 12 € pro Stunde erhöht. Im Vorfeld dieser Erhöhung wurden die Unternehmen gefragt, wie hoch der Anteil ihrer Beschäftigten mit einem Stundenlohn unter 12 € ist. Direkt von der Erhöhung des Mindestlohns sollten im Ergebnis jene 30 % der Unternehmen betroffen sein, die mindestens einen Mitarbeiter mit weniger als 12 € pro Stunde entlohnten.
Es zeigen sich deutliche regionale Unterschiede hinsichtlich der Auswirkung der Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro pro Arbeitsstunde ab dem 1. Oktober 2022. Während im Süden Deutschlands (Bayern und Baden-Württemberg) nur bei 8,6 % der Unternehmen an mehr als 20 % der Beschäftigten der erhöhte Mindestlohn zu zahlen ist, betrifft dies in den östlichen Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) 14,6 % der Unternehmen.
Ungefähr 40 % der Unternehmen erwarteten infolge der Erhöhung des Mindestlohns einen Anstieg der gesamten Personalkosten. Für die restlichen 60 % der Unternehmen sollen sich die Personalkosten nicht oder nur geringfügig ändern. Die Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung auf die Beschäftigung geringqualifizierter Mitarbeitender wurden vorerst als minimal eingeschätzt. Die Mehrheit der Unternehmen (ca. 80 %) rechnete damit, dass sich dadurch weder die Anzahl noch die Arbeitsstunden der geringqualifizierten Beschäftigten deutlich verändern werden. Zwar rechneten ca. 10 % der Unternehmen mit einem diesbezüglichen Rückgang, allerdings gingen fast genauso viele Unternehmen von einem Anstieg der Beschäftigung geringqualifizierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus.
-