Unbarer Zahlungsverkehr über die Deutsche Bundesbank im Jahr 2023
Die TARGET-Services sind ein wesentlicher Pfeiler der Finanzmarktinfrastruktur für den Euro mit großer Akzeptanz und grundsätzlich hoher Betriebsstabilität. In T2 werden eilbedürftige Groß- bzw. Individualzahlungen abgewickelt, T2S dient der Abwicklung von Wertpapiertransaktionen in sicherem Zentralbankgeld und TIPS der Abwicklung von SEPA Echtzeit-Überweisungen im Massenzahlungsverkehr (Instant Payments).
Die Bundesbank bildet zusammen mit den über sie teilnehmenden Finanzmarktakteuren rechtlich ein eigenständiges Zahlungsverkehrssystem (TARGET-BBk).
Im Zahlungsverkehrsmodul des deutschen TARGET-Services wurden im Jahr 2023 arbeitstäglich knapp 208.000 Zahlungen im Wert von rund 900 Milliarden Euro eingeliefert. Der Anteil der deutschen Komponente an den Einreichungen in T2 insgesamt blieb stückzahlmäßig mit knapp 51% annähernd gleich, der betragsmäßige Anteil stieg jedoch von mehr als 35% auf gut 41% an. Über die dedizierten T2S-Geldkonten von deutschen Banken wurden im Berichtsjahr mit arbeitstäglich knapp 267.000 Verrechnungen – und somit 46% aller T2S-Transaktionen – etwas weniger Wertpapiertransaktionen verrechnet wie im Vorjahr. Das Betragsvolumen lag bei arbeitstäglich mehr als 270 Milliarden Euro und nahm damit leicht zu. Aufgrund der Umsetzung der Maßnahmen zur TIPS-Erreichbarkeit in 2022 (alle T2-Teilnehmer, die Instant Payments abwickeln, müssen auch in TIPS erreichbar sein) hat sich die Anzahl der deutschen TIPS-Zahlungen in 2023 mehr als verdoppelt. Es wurden arbeitstäglich über 91.000 Zahlungen mit einem Betragsvolumen von über 75 Millionen Euro eingereicht. Der Anteil der von deutschen Banken gesendeten Zahlungen an allen TIPS-Zahlungen lag bei über 12%.
Die Bundesbank ist jedoch im Zahlungsverkehr nicht nur im Bereich der TARGET-Services aktiv. Mit dem SEPA-Clearer und dem Scheckverrechnungsdienst in ihrem System EMZ (Elektronischer Massenzahlungsverkehr) bietet sie vielmehr – komplementär zu anderen Dienstleistern im Interbanken-Clearing – auch Abwicklungsmöglichkeiten für verschiedene Arten von Massenzahlungen an. Im Jahr 2023 wurde mit rund 7,7 Milliarden EMZ-Zahlungen (Überweisungen, Einzüge, Karten- und Scheckzahlungen) erneut eine Rekordstückzahl erreicht. Arbeitstäglich wurden im Laufe des Berichtsjahres 30 Millionen Zahlungen im Betrag von gut 17 Milliarden Euro über den EMZ weitergeleitet. Neuer „Spitzen“-Monat im Jahr 2023 war der Dezember mit rund 685 Millionen Transaktionen. Bei Betrachtung einzelner Instrumente ist der Anstieg insbesondere auf die SCC-Karteneinzüge zurückzuführen, allerdings konnten auch Überweisungen und Lastschriften zunehmen. Demgegenüber ging die Abwicklung von Schecks erneut und mit einem Drittel kräftig auf nur noch 1,7 Millionen Stück in 2023 zurück.