Über 20 Jahre gelebte Kooperation im europäischen Zahlungsverkehr: Siegfried Vonderau tritt in den Ruhestand, Sabine Simoens übernimmt die Abteilung Z 3

Im Zahlungsverkehr und in der Wertpapierabwicklung ist „Kooperation“ ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dieses Motto könnte auch über dem beruflichen Werdegang von Siegfried Vonderau stehen, der in Kürze in den verdienten Ruhestand treten wird.

Er wechselte 2002 im Zuge der Bundesbank-Strukturreform von der Landeszentralbank in Hessen in die Bundesbank Zentrale und führte zunächst als zentraler Betriebsleiter den fachlichen Betrieb von RTGSplus und TARGET-Interlinking zusammen. Zur Erinnerung: RTGSplus war seit 2001 die nationale TARGET-Komponente in Deutschland, die über das sog. Interlinking mit den RTGS-Systemen der anderen Euroländer verbunden war, und mit innovativen, liquiditätssparenden Elementen gewissermaßen die „Blaupause“ für TARGET2 darstellte.  Deshalb überraschte es nicht, dass Siegfried Vonderau ab Oktober 2003 als Migrationskoordinator zusammen mit einem Kollegen der Banca d’Italia die Anbindung der teilnehmenden Notenbanken an TARGET2 unterstützte und den gemeinsamen Betrieb durch Banca d’Italia und Bundesbank vorbereitete. 

Die TARGET-Services bestimmten auch seinen weiteren beruflichen Werdegang. Seit September 2006 war er Abteilungsleiter bei der Bundesbank, ab November 2007 nationaler Produktmanager für TARGET2 und nationaler Projektmanager im angelaufenen T2S-Projekt. Mit der stufenweisen Betriebsaufnahme von T2S ab Juni 2015 übernahm Vonderau als Functional & Application Manager (FAM) auch das Produkt-Management für T2S. Ab 2017 starteten dann die Arbeiten an der Konsolidierung von TARGET2 und T2S. Schließlich wurde er im aus vier Zentralbanken bestehenden TARGET-Lieferkonsortium zum Central Manager für die Weiterentwicklung der Eurosystem Marktinfrastruktur-Plattform berufen. 

Siegfried Vonderau und Sabine Simoens ©Bert Bostelmann
Siegfried Vonderau und Sabine Simoens (Bildmitte)

„Nach über 40 Jahren bei der Bundesbank und davon über 20 Jahren im Rahmen der verschiedenen Zentralbank-Kooperationen ist es nun an der Zeit, den Staffelstab weiterzugeben“, so Vonderau. Sabine Simoens wird zum 1. Oktober 2024 seine Abteilung übernehmen. Sie wurde vom zuständigen Steuerungsgremium bereits zur neuen Central Managerin für die Weiterentwicklung der Eurosystem Marktinfrastruktur-Platform ernannt. Sabine Simoens und Siegfried Vonderau haben eine lange gemeinsame Vergangenheit im Zahlungsverkehr: Schon zwischen 1997 und 2001 haben sie gemeinsam bei der Landeszentralbank in Hessen Kunden bei der Anbindung an das damalige Großbetragszahlungssystem EAF2 und dann RTGSplus unterstützt. Auch nach dem Wechsel zur Bundesbank Zentrale gab es immer wieder berufliche Berührungspunkte. Im Mai 2016 wechselte Sabine Simoens als stellvertretende Abteilungsleiterin zu Siegfried Vonderau und übernahm von ihm das Produkt-Management von TARGET2. Zuletzt wirkte Simoens an der Vorbereitung und Angebotserstellung für den digitalen Euro mit.

Wir wünschen beiden alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt mit sehr unterschiedlichen, aber sicherlich spannenden Aufgaben.