Studie der Bundesbank zum Zahlungsverhalten Bargeldloses Bezahlen gewinnt weiter an Bedeutung

In Deutschland werden noch etwa die Hälfte der Bezahlvorgänge im Alltag mit Bargeld getätigt. Dies zeigt die im Juli veröffentlichte Studie zum „Zahlungsverhalten in Deutschland 2023“ der Deutschen Bundesbank. Im Vergleich zur Vorstudie von 2021 steig die Nutzung unbarer Zahlverfahren aber um 7 Prozentpunkte auf nun 49%.

Obwohl weniger ausgeprägt als während der Hochphase der Corona-Pandemie, ist die Verlagerung von der Bargeldnutzung zu unbaren Zahlungsverfahren dennoch stärker als in den Jahren davor.

Besonders stark war der Zuwachs bei mobilen Bezahlverfahren, deren Anteil sich seit 2021 verdreifacht hat und 6 Prozent beträgt. Gemessen am Umsatz ist die Debitkarte mit einem Anteil von 32 Prozent das beliebteste Zahlungsmittel, gefolgt von Bargeld mit 26 Prozent. Besonders bei höheren Beträgen ist die Debitkarte das bevorzugte Zahlungsmittel, aber auch kleinere Beträge werden zunehmend bargeldlos bezahlt.

Verwendung von Zahlunginstrumenten

Diese Veränderungen sind unter anderem auf die zunehmende Akzeptanz bargeldloser Zahlungsmittel zurückzuführen. Bei 81 Prozent aller Transaktionen an physischen Zahlungsorten wäre laut Befragten eine bargeldlose Bezahlung möglich gewesen, ein Anstieg um 20 Prozentpunkte seit 2021.

Akzeptanz von unbaren Zahlungsmitteln an physischen Zahlunsorten

Allerdings empfinden immer mehr Menschen den Zugang zu Bargeld als Herausforderung. 15 Prozent der Befragten bewerten den Weg zum Geldautomaten oder Bankschalter als schwierig, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 6 Prozent im Jahr 2021 darstellt. Dies gilt sowohl für städtische als auch ländliche Regionen. An Bargeld schätzen die Befragten vor allem den Schutz ihrer Privatsphäre bei der Bargeldnutzung, während die Befragten als Vorteile unbarer Zahlungsmittel unter anderem den Komfort und die Schnelligkeit beim Bezahlen hervorheben.

Die Bundesbank führt seit dem Jahr 2008 regelmäßig detaillierte Studien zur Verwendung von Zahlungsmitteln durch. Für die Datenerhebung befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Bundesbank von September bis November 2023 5.698 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren per Telefon. Die Befragten führten zudem ein dreitägiges Tagebuch, in welchem sie ihr Zahlungsverhalten dokumentierten. Die Ergebnisse wurden in Form eines Berichts veröffentlicht.