Gremienarbeit

Marktbeteiligung und Gremienarbeit

Für die erfolgreiche Konzeption und Entwicklung von großen Marktinfrastrukturprojekten sowie für den reibungslosen Betrieb und die bedarfsgerechte Weiterentwicklung derselben ist die Einbindung aller Beteiligten unabdingbar. Einerseits bringen wir als Bundesbank uns intensiv in die diversen Gremien und Arbeitsgruppen ein und vertreten dort den gesamten deutschen Markt und seine Interessen. Andererseits beziehen wir unsere Marktteilnehmer aktiv sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene in Gremien und Marktkontaktgruppen ein. Die Formate dienen als Informations- sowie Diskussionsplattform und tragen dazu bei, dass die Sichtweisen und Anforderungen der Systemteilnehmer bei der Konzeption und Weiterentwicklung unserer (TARGET-)Services entsprechende Würdigung finden.

Europäische Gremien

Auf europäischer Ebene können Marktteilnehmer gemeinsam mit Vertretern aus anderen Märkten und ihren jeweiligen Zentralbanken in den Austausch treten. Je nach Thema / TARGET-Service wurden dafür die nachfolgenden Formate etabliert.

Advisory Group on Market Infrastructures for Payments (AMI-Pay)

Die AMI-Pay ist ein übergeordnetes Gremium zum Austausch über Entwicklungen und Sichtweisen im Bereich Zahlungsverkehr. Die Gruppe unterstützt das Eurosystem bei der Entwicklung innovativer Lösungen in diesem Segment, fördert die Integration und Harmonisierung bestehender Praktiken in Europa und wirkt beratend bei der Weiterentwicklung der Zahlungsservices des Eurosystems im Bereich Zahlungsverkehr mit.

T2 Contact Group (T2-CG)

Die T2 Contact Group ist ein Gremium auf Arbeitsebene zum Austausch über technische und funktionale Fragestellungen betreffend des TARGET-Services T2. 

TIPS Consultative Group (TIPS-CG)

Die TIPS Consultative Group ist ein Forum auf Arbeitsebene zum Austausch über technische und funktionale Fragestellungen betreffend des TARGET-Services TIPS (TARGET Instant Payment Settlement). Sie hat eine beratende Funktion für den Betrieb und die Weiterentwicklung von TIPS.

Advisory Group on Market Infrastructures for Securities and Collateral (AMI-SeCo)

Die AMI-SeCo ist ein übergeordnetes Forum zum Austausch über Entwicklungen und Sichtweisen in den Bereichen Wertpapierabwicklung und Sicherheitenmanagement. Die Gruppe unterstützt das Eurosystem bei der Entwicklung innovativer Lösungen in diesen beiden Segmenten, fördert die Integration und Harmonisierung bestehender Praktiken in Europa und wirkt beratend bei der Weiterentwicklung der entsprechenden Services des Eurosystems in diesen Bereichen mit. Dieses beratende Eurosystemgremium umfasst alle relevanten Stakeholder, insbesondere Zentralverwahrer, Finanzinstitute und Notenbanken.

Nationale Marktkontaktgruppen

Hinsichtlich ihres Leistungsangebots misst die Bundesbank von jeher der Zusammenarbeit mit dem Markt große Bedeutung bei. Dabei dienen die beratenden Gremien vornehmlich als Informations- und Diskussionsplattform und erlauben, Marktteilnehmer frühzeitig, umfassend, fortlaufend und nachhaltig einzubinden. Durch ihre Beteiligung in den nationalen und den europäischen Gremien fungiert die Bundesbank als Schnittstelle und trägt dazu bei, dass die Sichtweise des deutschen Marktes entsprechend in den Meinungsaustausch auf europäischer Ebene einfließt.

Advisory Group on Market Infrastructures for Payments National Stakeholder Group (AMI-Pay NSG)

Teilnehmer des Arbeitskreises Zahlungs- und Verrechnungssysteme ©Manuel Hauptmannl
Teilnehmer des Arbeitskreises Zahlungs- und Verrechnungssysteme

Der Deutschen Bundesbank ist es wichtig, die relevanten Marktteilnehmer während des Betriebs und der Weiterentwicklung der Marktinfrastrukturen einzubinden. Hierzu wurden in der Vergangenheit entsprechende Marktkontaktgruppen etabliert. Seit dem Jahr 2003 wird diese Funktion vom „Arbeitskreis Zahlungs- und Verrechnungssysteme (AK ZVS)“ erfüllt, in dem ein regelmäßiger Austausch mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten im Individualzahlungsverkehr stattfindet. Seit der Einführung der AMI-Pay in 2017 nimmt der AK ZVS für den deutschen Markt die Rolle der AMI-Pay National Stakeholder Group wahr. Die Bandbreite der Themen wurde mit diesem Schritt um Instant Payments sowie andere Innovationen und Technologien im Bereich Zahlungsverkehr erweitert. Um bei all diesen Themen, die in der AMI-Pay diskutiert werden, eine möglichst homogene Meinungsbildung des deutschen Marktes zu gewährleisten, wird der Teilnehmerkreis des AK ZVS regelmäßig entsprechend angepasst. Der Arbeitskreis tagt ca. vier bis fünf Mal jährlich unter der Leitung von Christine Moser. 

Christine Moser ©Bert Bostelmann
Christine Moser

„Der AK ZVS ist eine Informations- und Diskussionsplattform. Wir wollen alle relevanten Themen aus den Bereichen Zahlungsverkehr und Verrechnungssysteme mit unseren Marktteilnehmern frühzeitig diskutieren. Der regelmäßige und intensive Austausch mit den Marktteilnehmern ist maßgeblich für die erfolgreiche Arbeit im Eurosystem.“

Die TIPS-Themen werden in der dedizierten „AK ZVS-TIPS“ Komposition unter der Leitung von Monika Merkel behandelt.

Teilnehmer des Arbeitskreises Zahlungs- und Verrechnungssysteme TIPS ©Manuel Hauptmannl
Teilnehmer des Arbeitskreises Zahlungs- und Verrechnungssysteme TIPS

Monika Merkel ©Nils Thies
Monika Merkel

„Die Bedeutung von Instant Payments wächst stetig und erfordert eine intensivere Behandlung der damit zusammenhängenden Themen. Deren Herauslösen aus dem AK ZVS in den neu gegründeten AK ZVS-TIPS trägt dieser Entwicklung Rechnung, genauso wie der Tatsache, dass dieses Themengebiet in vielen Häusern von anderen Personen bzw. Arbeitseinheiten betreut wird als die klassischen AK ZVS-Themen. Darüber hinaus unterscheidet sich der Teilnehmerkreis seit dem Jahr 2023 auch auf Institutsebene, so dass die stärksten TIPS-Nutzer aus Deutschland unabhängig von ihrer Rolle in T2 und/oder T2S repräsentiert sein können. Trotz der separaten Komposition entsprechen sich die beiden Arbeitskreise hinsichtlich Organisation und Zielsetzung und finden in der Regel am selben oder an aufeinanderfolgenden Tagen statt.“

Bei Fragen in Bezug auf TARGET-Bundesbank senden Sie uns bitte eine E-Mail.

E-Mail

Advisory Group on Market Infrastructures for Securities and Collateral National Stakeholder Group DE (AMI-SeCo NSG

Foto der Teilnehmer der Arbeitsgruppe DE AMI-SeCo NSG ©Nils Thies
Teilnehmer der Arbeitsgruppe DE AMI-SeCo NSG

Die von Seiten der Bundesbank etablierte DE AMI-SeCo National Stakeholder Group (DE AMI-SeCo NSG) fungiert als nationales Bindeglied zwischen der AMI-SeCo und dem deutschen Finanzmarkt. In der DE AMI-SeCo NSG sind große, aktive Marktteilnehmer aus dem deutschen Markt, mit Clearstream Banking AG und Eurex Clearing AG die beiden großen Finanzmarktinfrastrukturen des deutschen Nachhandelsbereichs sowie die Spitzenverbände des deutschen Kreditgewerbes vertreten. Im Vorfeld einer AMI-SeCo-Sitzung tauschen sich die DE AMI-SeCo-Mitglieder unter Vorsitz von Katharina Tobiasch aus. Anlassbezogen können auch Ad-hoc-Sitzungen bzw. Workshops stattfinden. Die NGS-Teilnehmer sind gut beraten, die teils komplexen Themen hausintern unter allen für ihr Haus relevanten Blickwinkeln zu erörtern, um ihre Interessen anschließend in der DE AMI-SeCo NSG entsprechend zu vertreten.

Eugen Töws ©Bert Bostelmann
Katharina Tobiasch

„Der regelmäßige Austausch innerhalb der AMI-SeCo NSG hat sich für alle Beteiligten im Laufe der Jahre mehr als bewährt. Mit der NSG können wir die deutschen Finanzmarktakteure bei allen diesbezüglichen Aufgaben und Herausforderungen adäquat einbinden und deren Sichtweise auch auf Ebene des Eurosystems einfließen lassen. Dies ist aus meiner Sicht einer der maßgeblichen Schlüsselfaktoren für den nachhaltigen Erfolg der TARGET Services des Eurosystems.“