Zurück in die 60er: Tauschgeschäfte
Die Leistungskraft der westdeutschen Wirtschaft bewirkte, dass sich durch die Ausgleichsgeschäfte zwischen den Zentralbanken bei der Bundesbank über Jahre erhebliche Goldreserven aufbauten - vor allem bei den Partner-Zentralbanken der großen Industriestaaten.
Tauschgeschäfte
Infolge einer Goldankaufwelle in den Jahren 1967 und 1968 erwuchsen der FED, der US-amerikanischen Zentralbank, damals umfangreiche Lieferverpflichtungen in Gold am Lagerort London. In diesem Zusammenhang stellte die Deutsche Bundesbank der FED im Wege von Goldswaps, also Tauschgeschäften, am Lagerort London Gold im „good-delivery“-Standard im Gesamtbetrag von 1 Mrd $ zur Verfügung.[1] Im Gegenzug erhielt die Bundesbank von der FED Gold am Lagerort New York als „government stamped bars“ im Gegenwert von 350 Mio.$ sowie Gold am Lagerort Ottawa (Kanada) im „good delivery“-Standard im Gegenwert von 650 Mio $. Aus den Goldswaps erzielte die Bundesbank 470 651,05 $ Ertrag. Die Rückführungen des Tauschgeschäfts fanden in sieben Raten in der Zeit vom 5. April bis 26. Juni 1968 statt. Dabei überließ die Bundesbank die erhaltenen Barren an den Lagerorten New York und Ottawa wieder der FED.
Qualitätskontrollen bei der Rückführung
Fußnoten:
- Fundort der Quelle: Historisches Archiv der Deutschen Bundesbank, Frankfurt am Main, Signatur: HA BBK B 330/20835
- Ein Standardbarren Gold, der dem Qualitätsstandard „good delivery“ genügt, hat einen Feingehalt von 995 ‰, er wiegt nominal 400 Feinunzen, also 12,44 Kilogramm, darf aber von 350 bis zu 430 Feinunzen variieren.1 Feinunze entspricht 31,1034768 g.