Euro-Banknoten ©Bundesbank

Zugang zu Bargeld in Deutschland weiterhin gewährleistet

In Deutschland ist der Zugang zu Bargeld weitgehend gesichert, obwohl die Anzahl von Geldautomaten und Bankfilialen weiter zurückgeht, heißt es im aktuellen Monatsbericht. So könne die Mehrheit der Bevölkerung einen Geldautomaten oder Bankschalter innerhalb von fünf Kilometern erreichen.

Damit Bargeld als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel genutzt werden kann, wird eine gut ausgebaute Bargeldinfrastruktur benötigt, schreiben die Autorinnen und Autoren. Geldautomaten würden dabei die mit Abstand wichtigsten Abhebeorte in Deutschland darstellen. Laut einer repräsentativen Umfrage der Bundesbank nutzen 96 Prozent der Befragten für Bargeldabhebungen den Geldautomaten und beziehen dort 78 Prozent des insgesamt abgehobenen Bargelds. Abhebungen an Bankschaltern haben nach einem Rückgang während der Coronavirus-Pandemie in der jüngsten Vergangenheit wieder an Bedeutung gewonnen, schreiben die Fachleute. Ihr Anteil stieg von 11 Prozent im Jahr 2021 auf 13 Prozent im Jahr 2023. Daneben habe sich in den letzten Jahren die Ladenkasse als Ergänzung etabliert. Verbraucherinnen und Verbraucher würden neun Prozent ihrer insgesamt abgehobenen Beträge von dort beziehen. 

Immer weniger Bankstellen und Geldautomaten

Allerdings nehme die Anzahl von Punkten, an denen die Bevölkerung Bargeld beziehen kann, seitens der Kreditwirtschaft deutlich ab: Die Zahl der Geldautomaten hat sich laut Bundesbank von 59 000 im Jahr 2018 auf aktuell etwa 51 000 Geldautomaten verringert. Der zunehmende Trend zum Onlinebanking sowie das Phänomen von Geldautomatensprengungen dürften zu einer Reduzierung der Geldautomaten beigetragen haben. Zugleich wird der Zugang zu Bargeld zunehmend als schwierig angesehen, schreiben die Expertinnen und Experten. So habe sich laut einer Bundesbankstudie der Anteil der Befragten, die es als ziemlich schwierig oder sehr schwierig empfinden, zu einem Geldautomaten oder Bankschalter zu gelangen, von sechs Prozent im Jahr 2021 auf 15 Prozent im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Dennoch würde weiterhin die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland den Weg zum Geldautomaten oder Bankschalter insgesamt als einfach bewerten. 

Ausstattung der Gemeinden unterschiedlich 

Laut Bundesbank sind rund 6.000 Gemeinden, die insgesamt 80,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner haben, mit mindestens einem Geldautomaten oder Bankschalter ausgestattet, was etwa 96 Prozent der Bevölkerung zugutekommt. Etwa 3,6 Millionen Menschen müssten hingegen ihre Gemeinde verlassen, um sich mit Bargeld zu versorgen. Im Durchschnitt wohnen die Bürgerinnen und Bürger 1,4 Kilometer vom nächsten Geldautomaten oder Bankschalter entfernt, was einer Fahrzeit von etwa drei Minuten mit dem Auto entspricht. 

Besserer Zugang zu Bargeld in der Stadt 

Laut des Berichts ist der Zugang zu Bargeld in städtischen Gebieten besser als in ländlichen Regionen. In der Stadt seien die durchschnittlichen Entfernungen zum nächsten Abhebeort kürzer als auf dem Land. Während der nächste Bankschalter oder Geldautomat in Stadtregionen durchschnittlich 1,1 Kilometer entfernt sei, müssen Bürgerinnen und Bürger auf dem Land durchschnittlich 1,9 Kilometer zurücklegen. Insgesamt haben 90,3 Prozent der Bevölkerung auf dem Land Zugang zu einem Geldautomaten oder Bankschalter im Umkreis von fünf Kilometern. In Stadtregionen hingegen seien es 98,1 Prozent ihrer Bevölkerung.

Bargeldinfrastruktur trotz allem in Deutschland gut

Nach Einschätzung der Bundesbankfachleute ist der Zugang zu Bargeld in Deutschland trotz der Reduktion der Bargeldinfrastruktur insgesamt gut. Damit die Wahlfreiheit zwischen Bargeld und digitalen Zahlungsmitteln weiterhin besteht, muss auch zukünftig eine intakte Infrastruktur für die Bargeldversorgung vorhanden sein, schreiben sie. Zudem setze sich die Bundesbank im Rahmen der Bargeldstrategie des Eurosystems dafür ein, dass Bargeld als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel verfügbar bleibe.