Wirtschaftsprofessorin Weder di Mauro zu Gast bei der Bundesbank
In ihrem Vortrag beleuchtete Weder di Mauro die Situation der schweizerischen Großbank Credit Suisse im März 2023 und die damaligen Herausforderungen für die schweizerische Bankenaufsicht. Diese bestanden darin, die Krise rund um die Credit Suisse zu lösen, Ansteckungseffekte zu verhindern und die Finanzmärkte zu stabilisieren. Weder di Mauro ging dabei auf ihre Arbeit im Expertengremium für die schweizerische Regierung ein und stellte die damals in diesem Gremium diskutierten verschiedenen Möglichkeiten vor, um die Krise zu lösen. Neben der Möglichkeit einer Übernahme wurde Weder di Mauro zufolge auch die Möglichkeit einer Sanierung und Abwicklung der Credit Suisse besprochen. Weder di Mauro erklärte anhand der verschiedenen Optionen, warum die Credit Suisse schlussendlich von der UBS übernommen wurde. Abschließend ging Weder di Mauro darauf ein, dass die schweizerische Aufsichtsbehörde gestärkt werden müsse, um frühzeitig eingreifen und Krisen verhindern zu können.
Verstärkt Social Media Liquiditätskrisen?
Unter der Moderation von Falko Fecht diskutierte Weder di Mauro anschließend mit Bundesbankpräsident Joachim Nagel und Karlheinz Walch, Leiter des Zentralbereichs Banken und Finanzaufsicht der Bundesbank, über den Einfluss von Social Media auf Liquiditätskrisen. Verstärkt Social Media Bank runs? Sollten Zentralbanken bei Social Media intervenieren? – einig waren sich die Teilnehmenden dabei, dass Social Media die Finanzmärkte komplizierter mache und Bank runs beschleunigen würde. Daher müssten Zentralbanken Social Media besser beobachten, um frühzeitig Risikosituationen zu erkennen und gegebenenfalls auch einzugreifen. Das Panel diskutierte außerdem darüber, ob Marktbewertungen von Banken und deren Risiken stärker in der Bankenaufsicht berücksichtigt werden sollten und welche weiteren Erfahrungen die Bankenaufsicht aus dem Fall der Credit Suisse nutzen könne, um zukünftigen Krisen zu begegnen.