Arbeiten auf einer Baustelle ©Maximilian Stock

Wirtschaftsleistung Ende 2019 wohl insgesamt unverändert

Die deut­sche Wirt­schaft stagnierte nach Einschätzung der Bundesbank im Jahresschlussquartal 2019 wohl. Die konjunkturelle Zweiteilung habe sich dabei fortgesetzt, heißt es im jüngst veröffentlichten Monatsbericht. Auftrieb sei nach wie vor von der Binnenwirtschaft gekommen. Hier hielten die trotz schwacher gesamtwirtschaftlicher Entwicklung recht günstigen Arbeitsmarkt- und Einkommensaussichten die Konsumfreude der Verbraucher aufrecht. So hätten die Unternehmen im Einzelhandel laut ifo Institut ihre Geschäftslage zum Jahresende als ausgesprochen gut bewertet. Von den positiven Einkommensperspektiven der privaten Haushalte und den sehr günstigen Finanzierungsbedingungen profitierte dem Bericht zufolge auch die heimische Bauwirtschaft. „Ein Ende des Baumbooms zeichnet sich weiterhin nicht ab“, schreiben die Expertinnen und Experten.

Anzeichen für Stabilisierung im verarbeitenden Gewerbe

Demgegenüber habe die Abwärtsbewegung in der exportorientierten Industrie weiterhin angehalten, heißt es im Bericht. „Zuletzt mehren sich jedoch Anzeichen dafür, dass sich das verarbeitende Gewerbe mit Beginn des neuen Jahres stabilisieren könnte“, schrei­ben die Öko­no­min­nen und Öko­no­men. So hätte sich die industrielle Auftragslage seit einigen Monaten nicht weiter eingetrübt und die Warenausfuhren würden merklich steigen. Die kurzfristigen Exporterwartungen hätten sich ebenfalls erholt und würden nun erstmals seit einem halben Jahr wieder den positiven Bereich erreichen.

Industrieerzeugung kräftig gestiegen

Dem Bericht zufolge stieg die deutsche Industrieproduktion im November 2019 kräftig an. Sie übertraf demnach den Stand vom Oktober saisonbereinigt um 1 Prozent. Im Mittel der Monate Oktober und November lag die industrielle Erzeugung dennoch erheblich unter dem Durchschnitt der Sommermonate (-1½ Prozent). Dabei entfiel ein großer Teil des Rückgangs auf die zwei größten Bereiche der deutschen Industrie: die bereits seit langem schwache Automobilbranche und der Maschinenbau. Für etwas Auftrieb sorgte hingegen der sonstige Fahrzeugbau.

Wachs­tum 2019 schwä­cher als zuvor

Im Ge­samt­jahr 2019 wuchs das reale Brut­to­in­lands­pro­dukt nach vor­läu­fi­gen Be­rech­nun­gen des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes um 0,6 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr. Damit stieg die ge­samt­wirt­schaft­li­che Leis­tung erheblich schwächer als im Vorjahr, in dem sie deutlich um 1,5 Pro­zent zugelegt hatte. Ein starker Rückgang der Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe sei für die Verlangsamung maßgeblich gewesen. Po­si­ti­ve Im­pul­se für die deutsche Wirtschaft wären den Fach­leu­ten zu­fol­ge von dem Boom im Baugewerbe und aus der Dienstleistungsbranche gekommen.