Wirtschaftsleistung Ende 2019 wohl insgesamt unverändert
Die deutsche Wirtschaft stagnierte nach Einschätzung der Bundesbank im Jahresschlussquartal 2019 wohl. Die konjunkturelle Zweiteilung habe sich dabei fortgesetzt, heißt es im jüngst veröffentlichten Monatsbericht. Auftrieb sei nach wie vor von der Binnenwirtschaft gekommen. Hier hielten die trotz schwacher gesamtwirtschaftlicher Entwicklung recht günstigen Arbeitsmarkt- und Einkommensaussichten die Konsumfreude der Verbraucher aufrecht. So hätten die Unternehmen im Einzelhandel laut ifo Institut ihre Geschäftslage zum Jahresende als ausgesprochen gut bewertet. Von den positiven Einkommensperspektiven der privaten Haushalte und den sehr günstigen Finanzierungsbedingungen profitierte dem Bericht zufolge auch die heimische Bauwirtschaft. „Ein Ende des Baumbooms zeichnet sich weiterhin nicht ab
“, schreiben die Expertinnen und Experten.
Anzeichen für Stabilisierung im verarbeitenden Gewerbe
Demgegenüber habe die Abwärtsbewegung in der exportorientierten Industrie weiterhin angehalten, heißt es im Bericht. „Zuletzt mehren sich jedoch Anzeichen dafür, dass sich das verarbeitende Gewerbe mit Beginn des neuen Jahres stabilisieren könnte
“, schreiben die Ökonominnen und Ökonomen. So hätte sich die industrielle Auftragslage seit einigen Monaten nicht weiter eingetrübt und die Warenausfuhren würden merklich steigen. Die kurzfristigen Exporterwartungen hätten sich ebenfalls erholt und würden nun erstmals seit einem halben Jahr wieder den positiven Bereich erreichen.
Industrieerzeugung kräftig gestiegen
Dem Bericht zufolge stieg die deutsche Industrieproduktion im November 2019 kräftig an. Sie übertraf demnach den Stand vom Oktober saisonbereinigt um 1 Prozent. Im Mittel der Monate Oktober und November lag die industrielle Erzeugung dennoch erheblich unter dem Durchschnitt der Sommermonate (-1½ Prozent). Dabei entfiel ein großer Teil des Rückgangs auf die zwei größten Bereiche der deutschen Industrie: die bereits seit langem schwache Automobilbranche und der Maschinenbau. Für etwas Auftrieb sorgte hingegen der sonstige Fahrzeugbau.
Wachstum 2019 schwächer als zuvor
Im Gesamtjahr 2019 wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit stieg die gesamtwirtschaftliche Leistung erheblich schwächer als im Vorjahr, in dem sie deutlich um 1,5 Prozent zugelegt hatte. Ein starker Rückgang der Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe sei für die Verlangsamung maßgeblich gewesen. Positive Impulse für die deutsche Wirtschaft wären den Fachleuten zufolge von dem Boom im Baugewerbe und aus der Dienstleistungsbranche gekommen.