Wieder etwas mehr Falschgeld im Umlauf
Die Bundesbank hat im ersten Halbjahr 2019 rund 27.600 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 1,6 Millionen Euro registriert. Das entspricht einem Anstieg von 2,5 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2018. „Rechnerisch entfallen pro Jahr rund sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner“
, sagte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann.
Anzahl der 50-Euro-Fälschungen geht zurück
Allerdings scheint die Einführung der neuen 50-Euro-Banknote mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen Wirkung zu zeigen. Auch wenn bei Fälschern die 50-Euro-Banknoten weiterhin besonders beliebt sind, ging das Aufkommen von entsprechenden Fälschungen weiter zurück. Ihr Anteil am Gesamtaufkommen betrug 65 Prozent, während es im zweiten Halbjahr 2018 noch rund 72 Prozent waren.
Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Fälschungen im ersten Halbjahr 2019 auf die einzelnen Stückelungen verteilen:
Noten |
Anzahl |
Anteil (gerundet) |
5 € |
188 |
1 % |
10 € |
421 |
1 % |
20 € |
5.956 |
22 % |
50 € |
17.905 |
65 % |
100 € |
2.232 |
8% |
200 € |
281 |
1 % |
500 € |
596 |
2 % |
Gesamt |
27.579 |
Rund 87 Prozent aller registrierten Fälschungen konzentrierten sich auf die 20- und 50-Euro-Scheine. Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen in Deutschland auf einem niedrigen Niveau.
„Für das zweite Halbjahr 2019 erwarten wir sinkende Falschgeldzahlen, da die Ermittlungsbehörden jüngst bedeutende Erfolge gegen internationale Fälscherringe erzielen konnten“
, so Beermann weiter.
Anzahl falscher Münzen gestiegen
Die Zahl der gefälschten Münzen in Deutschland ist im Halbjahresvergleich um rund 23 Prozent gestiegen: Im ersten Halbjahr 2019 wurden rund 19.800 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im zweiten Halbjahr 2018 lag das Aufkommen noch bei rund 16.100 falschen Münzen. Damit fielen in Deutschland rein rechnerisch rund fünf falsche Münzen pro 10.000 Einwohner und Jahr an. Der Schwerpunkt der Münz-Fälschungen lag mit 87 Prozent auf der 2-Euro-Münze.
Gefälscht wurden ausschließlich Münzen der drei höchsten Stückelungen, die sich im ersten Halbjahr 2019 wie folgt verteilten:
Münzen |
Anzahl |
Anteil (gerundet) |
50 Cent |
427 |
2 % |
1 € |
2.139 |
11 % |
2 € |
17.237 |
87 % |
Gesamt |
19.803 |
Weniger falsche Banknoten im Euroraum
Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) ist die Zahl der registrierten Fälschungen im Euroraum insgesamt gesunken und befindet sich ebenfalls weiterhin auf niedrigem Niveau. Im ersten Halbjahr 2019 wurden rund 251.000 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Das entspricht einem Rückgang von 4,2 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2018. Rund 82 Prozent aller registrierten Fälschungen entfielen dabei auf die 20- und 50-Euro-Scheine. Der durch Falschgeld verursachte Schaden für den Euroraum sank im Halbjahresvergleich von 14 Millionen auf 13,5 Millionen Euro.
Um die Herstellung von Falschgeld zu erschweren, hat die EZB zusammen mit den nationalen Zentralbanken des Eurosystems die Sicherheit der Euro-Banknoten in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht. Dazu tragen auch die neuen 100-Euro- und 200-Euro-Banknoten bei, die am 28. Mai 2019 in allen 19 Mitgliedstaaten des Euroraums eingeführt wurden.
Banknoten auf Echtheit prüfen
Die Bundesbank rät, Banknoten und Münzen stets aufmerksam zu prüfen. Da es für Falschgeld keinen Ersatz gibt, sollten Banknoten nach dem Prinzip "Fühlen-Sehen-Kippen" auf Echtheit geprüft werden. Dabei sind mehrere Sicherheitsmerkmale zu beachten:
- Auf der Vorderseite der Banknoten sind die erhabenen Teile des Druckbildes zu fühlen.
- Erste Euro-Serie: Schriftzug "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand
- Europa-Serie: Schriftzug "BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC" (sowie "ESB" ab der 50 Euro-Note) und zusätzlich Striche am rechten und linken Rand
- Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht als Schattenbild sehen. Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ein transparentes Fenster (Stückelungen ab 20 Euro), durch welches sich das Porträt der Europa erkennen lässt.
- Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
- Auf der Rückseite der ersten Serie kann der Farbwechsel der rechten Wertzahl von rot nach grün (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
- Die Banknoten der Europa-Serie weisen auf der Vorderseite links die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
Bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote ist es empfehlenswert, eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen, etwa eine Banknote, die von einem Geldautomaten ausgezahlt wurde. Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.
Münzen auf Echtheit prüfen
Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:
- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
- Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
- Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
- Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Angebote zur Falschgeldprävention
Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten unserer Filialen finden Sie auf der Webseite der Bundesbank. Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) bei der Bundesbank bestellt werden. Zudem kann über die Internetseite der Bundesbank ein interaktives Lernprogramm „Falschgeld erkennen“ aufgerufen werden.