Wettbewerb "Generation Euro": Jury kürt deutsches Gewinner-Team

Das Gewinner-Team der Internatsschule Schloss Hansenberg mit Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele ©Uwe Nölke
Das Gewinner-Team der Internatsschule Schloss Hansenberg mit Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele
Die Sieger des "Generation Euro Schülerwettbewerbs 2017/2018" stehen fest: Beim nationalen Entscheid des Wettbewerbes in der Bundesbank konnte sich das Team "EuroVision" der Internatsschule Schloss Hansenberg aus Geisenheim gegen die Konkurrenz durchsetzen. Im deutschen Finale mussten drei Teams eine Empfehlung für eine Zinsentscheidung des EZB-Rats geben. 

Wie sollte der EZB-Rat bei seiner nächsten geldpolitischen Sitzung entscheiden? Sollte er den Hauptrefinanzierungszinssatz weiterhin bei null Prozent belassen? Oder sollte er zum ersten Mal seit knapp zwei Jahren den Leitzins verändern? Mit diesen Fragen befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des "Generation Euro Students‘ Award", der europaweit von der EZB gemeinsam mit anderen Notenbanken im Euroraum ausgetragen wird. Mit dem Wettbewerb, der in diesem Jahr bereits zum siebten Mal stattfindet, sollen sich Schülerinnen und Schülern an weiterführenden Schulen mit dem Thema Geldspolitik beschäftigen, um ein besseres Verständnis von ihr und ihrer Funktion in der Volkswirtschaft zu bekommen.

Zur Qualifikation mussten die Jugendlichen zunächst an einem Online-Quiz teilnehmen. 40 Teams durften daraufhin eine Projektarbeit einreichen. Rund 40 Teams waren am Anfang im Rennen. Die drei besten Teams (neben der Gruppe aus Geisenheim auch Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs "Am Wasserturm" in Bocholt sowie des Deutsch-Französischen Gymnasiums in Saarbrücken) wurden zum nationalen Entscheid in die Bundesbank eingeladen. Dort war für sie die Antwort auf die eingangs gestellten Fragen klar: Der Leitzins sollte bei null Prozent verbleiben, da die Inflation im Euroraum von der Marke, die nach der Definition des EZB-Rats für Preisstabilität steht – "unter, aber nahe 2 Prozent" – noch zu weit entfernt sei, so das einhellige Votum der Schülerinnen und Schüler.

Eine lohnende Herausforderung

Vor einer Experten-Jury präsentierten die Teams ihre Entscheidung. Bewertet wurden die Herleitung und Begründung, welche Daten und Quellen zu Rate gezogen wurden und wie sich die Mitglieder als Gruppe präsentierten. Den dritten Platz belegte das Team "Wasserpost 24/7" aus Bocholt mit einer kreativen und leidenschaftlichen Präsentation. Auf Platz zwei landeten die Schülerinnen und Schüler des Teams "DFG/LFA" aus Saarbrücken mit einer sehr strukturierten und sauberen Vorstellung. Das Sieger-Team aus Geisenheim beeindruckte die Jury mit einem inhaltlich und formal professionellen Auftritt. "In das Thema einzusteigen, sich die Begriffe klarzumachen, um einen Monatsbericht zu verstehen" sei eine große, aber lohnende Herausforderung gewesen, sagte ein Schüler des Gewinner-Teams.

Auch die Schülerinnen und Schüler der anderen Teams empfanden die Doppelbelastung – die Projektarbeit kam zum normalen Schulpensum dazu – nicht als Nachteil. "Ich würde wieder teilnehmen", sagte eine Schülerin aus Bocholt. Und Schüler des Deutsch-Französischen Gymnasiums waren begeistert: "Es ist ein schöner Wettbewerb. Und man lernt viel über Geldpolitik." 

Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele überreichte den Schülerteams ihre Urkunden und Preise. Für das erstplatzierte Team aus Geisenheim geht es im April abermals nach Frankfurt. Dann aber nicht zur Bundesbank, sondern zur EZB, die die nationalen Gewinnerteams zu einer europäischen Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung einlädt.