Weniger Falschgeld im Umlauf
Die Bundesbank hat im ersten Halbjahr 2021 rund 21.400 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 1 Million Euro registriert. Die Zahl der Fälschungen sank damit gegenüber dem zweiten Halbjahr 2020 um 13 Prozent. „Die Falschgeldzahlen sind deutlich zurückgegangen. Grund dafür waren die Corona-Einschränkungen. Die Konsummöglichkeiten waren gerade in den Bereichen, in denen Bargeld eine bedeutende Rolle spielt, stark eingeschränkt
“, sagte Johannes Beermann, das für Bargeld zuständige Mitglied des Bundesbankvorstands.
Wie schon im Vorjahr handelte es sich meist um leicht erkennbare falsche Banknoten, auf denen „MovieMoney“ auf der Vorderseite oder „Prop copy“ auf der Rückseite aufgedruckt war. Auf einigen Fälschungen war die Aufschrift „MovieMoney“ oder „Prop copy“ übermalt und die Unterschrift des ehemaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi hinzugefügt.
Die am meisten gefälschte Stückelung war die 20-Euro-Banknote mit einem Anteil von 41 Prozent. Die 50-Euro-Banknote blieb mit 39 Prozent knapp dahinter. Rein rechnerisch entfielen in Deutschland im ersten Halbjahr fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.
Die folgende Tabelle zeigt, wie sich die Fälschungen im ersten Halbjahr 2021 auf die einzelnen Stückelungen verteilen:
Noten |
Anzahl |
Anteil (gerundet) |
5 € |
316 |
1 % |
10 € |
2.211 |
10 % |
20 € |
8.649 |
41 % |
50 € |
8.247 |
39% |
100 € |
1.292 |
6 % |
200 € |
155 |
1 % |
500 € |
486 |
2 % |
Gesamt |
21.356 |
Anzahl falscher Münzen deutlich gesunken
Auch die Zahl der gefälschten Münzen in Deutschland sank im Halbjahresvergleich deutlich. Wurden im zweiten Halbjahr 2020 noch rund 22.500 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt, waren es im ersten Halbjahr 2021 nur 14.600 falsche Münzen. Dies entspricht einem Rückgang von 35 Prozent. Damit fielen in Deutschland rein rechnerisch rund vier falsche Münzen je 10.000 Einwohner an.
Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im ersten Halbjahr 2021 wie folgt:
Münzen |
Anzahl |
Anteil (gerundet) |
50 Cent |
169 |
1 % |
1 € |
1.056 |
7 % |
2 € |
13.338 |
92 % |
Gesamt |
14.563 |
Falsche Banknoten erkennen
Jeder kann Banknoten schnell selbst prüfen – nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“. Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.
Mehrere Sicherheitsmerkmale kann man bei diesem Verfahren prüfen:
- Fühlen:
- Banknotenpapier hat ein besonderes Griffgefühl. Es fühlt sich griffig und fest an. (Ausnahme: 5- und 10-Euro-Noten sind lackiert und fühlen sich deshalb glatt und fest an.) Schon beim Anfassen der Banknote können so einfache Fälschungen oft erkannt werden. Zur Sicherheit empfehlen wir jedoch, weitere Merkmale zu prüfen.
- Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel hervorgehobene Teile des Druckbildes als Relief zu fühlen. Am oberen Rand findet sich in der Europa-Serie der Schriftzug „BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ (sowie „ESB“ ab der 50-Euro-Note) und zusätzlich Schraffuren am rechten und linken Rand.
- Sehen:
- Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich jeder Note als Schattenbild sehen, wenn man sie gegen das Licht hält.
- Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ab der 20-Euro-Note ein durchsichtiges Fenster. Es zeigt eine Abbildung des Gesichts der Europa.
- Kippen:
- Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote. Es zeigen sich regenbogenfarbige Effekte, welche die Motive umgeben.
- Die Banknoten der Europa-Serie weisen zudem auf der Vorderseite links unten die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
- Die 100- und 200-Euro-Banknoten wurden zusätzlich sicherheitstechnisch aufgewertet: In der Smaragdzahl sind mehrere Euro-Symbole zu sehen, die ihre Größe und Farbe ändern. Im Hologramm ist das Satellitenmerkmal zu finden. Hier kreisen zwei Euro-Zeichen um die Wertzahl.
Bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote sollte man eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranziehen.
Münzen auf Echtheit prüfen
Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:
- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
- Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
- Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
- Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Angebote zur Falschgeldprävention
Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten unserer Filialen finden Sie auf der Webseite der Bundesbank. Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) bei der Bundesbank bestellt werden. Zudem kann über die Internetseite der Bundesbank ein interaktives Lernprogramm „Falschgeld erkennen“ aufgerufen werden.