Bargeldbearbeitung ©Nils Thies

Weniger Falschgeld im Umlauf

Die Bundesbank hat im ersten Halbjahr 2018 rund 31.100 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 1,8 Millionen aus dem Verkehr gezogen. Das entspricht einem Rückgang von 6,2 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2017. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 sank die Zahl der Fälschungen sogar um 21,6 Prozent. Rein rechnerisch entfielen auf Jahresbasis sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.

Fälschungen von Euro-Banknoten in Deutschland nach Stückelung

Besonders beliebt sind bei Fälschern 50-Euro-Banknoten. Rund 72 Prozent aller falschen Banknoten waren 50-Euro-Scheine, wobei über 80 Prozent hiervon noch auf Fälschungen der ersten Serie entfielen.

„Die Zahl der 50-Euro-Fälschungen dürfte zurückgehen, je mehr Banknoten der ersten Serie durch die der Europa-Serie ersetzt werden“, sagte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann. Dieser Trend sei bereits bei den 20-Euro-Banknoten der zweiten Serie, der sogenannten Europa-Serie, zu beobachten. Im ersten Halbjahr 2018 sank der Anteil der falschen 20-Euro-Banknoten am Gesamtaufkommen um vier Prozentpunkte gegenüber dem zweiten Halbjahr 2017. Der Rückgang erkläre sich auch mit dem verbesserten Fälschungsschutz der Europa-Serie, so Beermann.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen für das erste Halbjahr 2018:

Noten

Anzahl

Anteil (gerundet)

5 €

253

1 %

10 €

533

2 %

20 €

4.855

16 %

50 €

22.504

72 %

100 €

1.871

6%

200 €

394

1 %

500 €

707

2 %

Gesamt

31.117


Anzahl falscher Münzen gestiegen

Die Zahl der gefälschten Münzen in Deutschland ist im Halbjahresvergleich um rund 21 Prozent gestiegen: Im ersten Halbjahr 2018 wurden rund 17.100 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt, im zweiten Halbjahr 2017 wurden 14.000 falschen Münzen aus dem Verkehr gezogen. Damit fielen in Deutschland rein rechnerisch rund vier falsche Münzen pro 10.000 Einwohner und Jahr an. Der Schwerpunkt der Münz-Fälschungen lag mit 83 Prozent auf der 2-Euro-Münze.

Gefälscht wurden ausschließlich Münzen der drei höchsten Stückelungen, die sich im ersten Halbjahr 2018 wie folgt verteilten:

Münzen

Anzahl

Anteil (gerundet)

50 Cent

724

4 %

1 €

2.209

13 %

2 €

14.171

83 %

Gesamt

17.104


Weniger falsche Banknoten im Euroraum

Nach Angaben der Europäischen Zentralbank ist die Zahl der registrierten Fälschungen im Euroraum insgesamt gesunken und befindet sich weiterhin auf niedrigem Niveau. Im ersten Halbjahr 2018 wurden 301.000 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Das entspricht einem Rückgang von 17,1 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2017. Rund 83 Prozent aller registrierten Fälschungen entfielen dabei auf 20- und 50-Euro-Scheine. Verglichen mit der Anzahl echter Euro-Banknoten ist der Anteil der Fälschungen sehr gering – zurzeit sind über 21 Milliarden Euro-Noten im Gesamtwert von 1,1 Billionen Euro im Umlauf.

Fälschungen von Euro-Banknoten im Euro-Raum

Banknoten auf Echtheit prüfen

Die Bundesbank rät, Banknoten und Münzen stets aufmerksam zu prüfen. Da es für Falschgeld keinen Ersatz gibt, sollten Banknoten nach dem Prinzip "Fühlen-Sehen-Kippen" auf Echtheit geprüft werden. Dabei sind mehrere Sicherheitsmerkmale zu beachten:

  • Auf der Vorderseite der Banknoten sind die erhabenen Teile des Druckbildes zu fühlen.
    • Erste Euro-Serie: Schriftzug "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand
    • Europa-Serie: Schriftzug "BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC" (sowie "ESB" ab der 50 Euro-Note) und zusätzlich Striche am rechten und linken Rand
  • Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht als Schattenbild sehen. Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ein transparentes Fenster (Stückelungen ab 20 Euro), durch welches sich das Porträt der Europa erkennen lässt.
  • Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
  • Auf der Rückseite der ersten Serie kann der Farbwechsel der rechten Wertzahl von rot nach grün (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
  • Die Banknoten der Europa-Serie weisen auf der Vorderseite links die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.

Bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote ist es empfehlenswert, eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen, etwa eine Banknote, die von einem Geldautomaten ausgezahlt wurde. Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.

Münzen auf Echtheit prüfen

Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern: 

  • Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
  • Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
  • Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvoll­stän­dige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
  • Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.

Angebote zur Falschgeldprävention

Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten unserer Filialen finden Sie auf der Webseite der Bundesbank. Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) bei der Bundesbank bestellt werden. Zudem kann über die Internetseite der Bundesbank ein interaktives Lernprogramm "Falschgeld erkennen" aufgerufen werden.