Weniger falsche Banknoten in Deutschland

Die Bundesbank hat im Jahr 2017 rund 73.000 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 4,1 Millionen Euro festgestellt. Damit sank die Zahl der Fälschungen gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent. Die Schadenssumme von 4,1 Millionen Euro (ohne Münzfälschungen) ist geringer als 2016, als sich diese noch auf 4,2 Millionen Euro belief.

50-Euro-Fälschungen bereits leicht zurückgegangen

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht  zusammen mit den nationalen Zentralbanken des Eurosystems kontinuierlich die Fälschungssicherheit der Euro-Banknoten. Fälschern fällt es dadurch schwerer, Falschgeld herzustellen. "Seit der Einführung der Europa-Serie mit verbessertem Fälschungsschutz ist ein Rückgang der Falschgeldzahlen festzustellen. Insbesondere die Zahl der 20-Euro-Fälschungen ist deutlich gesunken", sagte Carl-Ludwig Thiele, der im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig ist. "Auch die 50-Euro-Fälschungen sind bereits leicht zurückgegangen."

Fälschungen von Euro-Banknoten in Deutschland nach Stückelung

Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen in Deutschland auf einem niedrigen Niveau. Rund zwei Drittel aller gefälschten Banknoten entfielen 2017 auf die 50-Euro-Banknote. Wie hoch die Fälschungen der jeweiligen Stückelungen im vergangenen Jahr waren, zeigt die nachstehende Tabelle.

Noten Anzahl

Anteil (gerundet)

5 €

545

1 %

10 €

1.307

2 %

20 €

15.566

21 %

50 €

47.750

65 %

100 €

5.647

8 %

200 €

634

1 %

500 €

1.432

2 %

Gesamt

72.881

Anzahl falscher Münzen leicht gesunken

Auch die Anzahl falscher Münzen in Deutschland ging im vergangenen Jahr leicht zurück. So wurden rund 32.500 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. 2016 waren es noch rund 33.000 falsche Münzen.

Dabei entfielen alle Fälschungen auf die drei höchsten Stückelungen, etwa 83 % allein auf die 2-Euro-Münze. Die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen im Jahr 2017 zeigt die nachstehende Tabelle:

Münzen Anzahl

Anteil (gerundet)

50 Cent

1.297

4 %

1 €

4.105

13 %

2 €

27.106

83 %

Gesamt

32.508

Leichter Anstieg falscher Banknoten im Euroraum

Im gesamten Euroraum ist die Zahl der registrierten Fälschungen nach Angaben der Europäischen Zentralbank 2017 leicht gestiegen, befindet sich aber weiterhin auf niedrigem Niveau. Insgesamt wurden 694.000 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Dies entspricht einem Anstieg von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 52,5 Prozent aller registrierten Fälschungen entfielen dabei auf den 50-Euro-Schein, während die 20-Euro-Fälschungen seit der Einführung der 20-Euro-Banknoten der Europa-Serie mit nur noch 35,2 Prozent auf dem zweiten Platz liegen. Im Euroraum lag der Schaden 2017 mit 36 Millionen Euro unter dem Niveau von 2016 (40 Millionen Euro).

Fälschungen von Euro-Banknoten im Euro-Raum

Banknoten auf Echtheit prüfen

Die Bundesbank rät, Banknoten und Münzen stets aufmerksam zu prüfen. Da es für Falschgeld keinen Ersatz gibt, sollten Banknoten nach dem Prinzip "Fühlen-Sehen-Kippen" auf Echtheit geprüft werden. Dabei sind mehrere Sicherheitsmerkmale zu beachten:

  • Auf der Vorderseite der Banknoten sind die erhabenen Teile des Druckbildes zu fühlen.

    • Erste Euro-Serie: Schriftzug "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand
    • Europa-Serie: Schriftzug "BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC" (sowie "ESB" ab der 50 Euro-Note) und zusätzlich Striche am rechten und linken Rand
  • Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht als Schattenbild sehen. Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ein transparentes Fenster (Stückelungen ab 20 Euro), durch welches sich das Porträt der Europa erkennen lässt.
  • Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
  • Auf der Rückseite der ersten Serie kann der Farbwechsel der rechten Wertzahl von rot nach grün (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
  • Die Banknoten der Europa-Serie weisen auf der Vorderseite links die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.

Bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote ist es empfehlenswert, eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen, etwa eine Banknote, die von einem Geldautomaten ausgezahlt wurde. Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.

Münzen auf Echtheit prüfen

Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern: 

  • Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
  • Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
  • Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvoll­stän­dige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
  • Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.

Angebote zur Falschgeldprävention

Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten unserer Filialen finden Sie auf der Webseite der Bundesbank. Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) bei der Bundesbank bestellt werden. Zudem kann über die Internetseite der Bundesbank ein interaktives Lernprogramm "Falschgeld erkennen" aufgerufen werden.