Marktstand mit Gemüse ©Mauritius Images

Verbraucherpreise im Euroraum steigen um 7,5 Prozent

Die Ver­brau­cher­prei­se im Euroraum sind laut der Schnellschätzung des statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) im März gegenüber dem Vorjahr stark ge­stie­gen. So kletterte die Teue­rungs­ra­te ge­mes­sen am Har­mo­ni­sier­ten Ver­brau­cher­preis­in­dex auf 7,5 Prozent. Im Februar hatte die Teuerungsrate im Euroraum noch bei 5,9 Prozent gelegen.

Haupttreiber der Inflation seien vor allem die Preise für Energie, die vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine kräftig angezogen hätten. Energie verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr um 44,7 Prozent; im Februar hatte der Vorjahresabstand 32 Prozent betragen. Unverarbeitete Lebensmittel verteuerten sich um 7,8 Prozent, Industriegüter ohne Energie um 3,4 Prozent und Dienstleistungen um 2,7 Prozent.

Anstieg deutlich höher als erwartet

Die Inflationsrate war somit erneut erheblich höher ausgefallen, als allgemein er­war­tet wor­den war. Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat sich daher erneut für eine rechtzeitige Normalisierung der Geldpolitik ausgesprochen: „Wir haben im EZB-Rat klar gesagt: Die geldpolitischen Maßnahmen hängen von der Datenlage ab. Die Inflationsdaten sprechen eine deutliche Sprache. Die Geldpolitik darf nicht die Gelegenheit verpassen, rechtzeitig gegenzusteuern.

Der Har­mo­ni­sier­ten Ver­brau­cher­preis­in­dex (HVPI) wurde in der Europäischen Union entwickelt, um Preisänderungen international zu vergleichen und zu einer Gesamtinflationsrate für Europa und die Europäische Währungsunion zusammenfassen zu können. Der HVPI für die Länder der Europäischen Währungsunion dient vor allem dem Eurosystem, also der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken, als zentraler Indikator zur Beurteilung der Preisstabilität im Euroraum. In der mittleren Frist strebt das Eurosystem eine jährliche HVPI-Teuerungsrate von 2 Prozent im Euroraum an. Den HVPI für Deutschland errechnet das Statistische Bundesamt.