Unternehmen machten 2019 mehr Umsatz
Die Ertragslage deutscher Unternehmen außerhalb des Finanzsektors war 2019 kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie gut. Insgesamt verdienten die deutsche Unternehmen im Jahr 2019 durchschnittlich 4,3 Cent je Euro Umsatz, schreibt die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht. Das entspricht einer sogenannten Umsatzrendite von 4,3 Prozent vor Gewinnsteuern. 2018 betrug die Umsatzrendite ebenfalls 4,3 Prozent.
Umsatz 2019 weniger als in den Vorjahren gestiegen
Im Jahr 2019 stieg der Umsatz der Unternehmen außerhalb des Finanzsektors zwar etwas langsamer als in den Vorjahren. Er fiel mit knapp 3 Prozent dennoch recht umfangreich aus. Ein Grund für den etwas langsameren Anstieg war unter anderem eine geringere Nachfrage nach Exportgütern bedingt durch die spürbare konjunkturelle Abkühlung der Weltwirtschaft. Der starke private Konsum im Inland sowie kräftige Wohnungsbauinvestitionen und eine expansiv ausgerichtete Fiskalpolitik unterstützten die Auftragslage der Unternehmen. Auf der Kostenseite kamen für die Unternehmen weitere Pensionsrückstellungen und gestiegene Personalkosten hinzu, während niedrigere Einkaufspreise für Vorleistungsgüter und Industrierohstoffe die Unternehmen 2019 entlasteten.
Insolvenzen dürften in den kommenden Quartalen steigen
Die Coronavirus-Pandemie dürfte nach Auffassung der Bundesbank-Fachleute die Ertragslage der Unternehmen im laufenden Jahr stark belasten und dazu führen, dass die Verbindlichkeiten der Unternehmen sich erhöhen werden. Aufgrund der guten finanziellen Situation des deutschen Unternehmenssektors zu Beginn der Krise und der staatlichen finanziellen Hilfsmaßnahmen im laufenden Jahr habe die Zahl der Insolvenzen im Unternehmenssektor 2020 bislang nicht zugenommen, so die Bundesbank. Dies könnte sich aber in den kommenden Monaten ändern. „Angesichts des außerordentlichen Wirtschaftseinbruchs im laufenden Jahr ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der insolventen Unternehmen in den kommenden Quartalen deutlich erhöhen wird
“, schreiben die Expertinnen und Experten. Auch steige die Gefahr, dass Unternehmen am Leben gehalten werden, die eigentlich nicht überlebensfähig seien.