Umsätze im deutschen Devisenhandel bleiben hinter dem weltweiten Trend zurück

Die Umsätze im Devisenhandel in Deutschland sind in den vergangenen drei Jahren nur moderat gestiegen und blieben damit deutlich hinter der durchschnittlichen Entwicklung im globalen Devisenhandel zurück. Das geht aus der weltweiten Zentralbankerhebung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hervor, die alle drei Jahre durchgeführt wird und für die die deutschen Daten von der Bundesbank erhoben werden.

Demnach wurden im April 2013 in Deutschland an einem Handelstag durchschnittlich 111 Mrd. US-Dollar mit Devisentransaktionen an den Kassa- und Terminmärkten umgesetzt. Im Vergleich zum April 2010 lag das Handelsvolumen damit um 2 % höher. Die globale Entwicklung wies deutlich mehr Dynamik auf. So lag der weltweite Tagesumsatz an den Devisenmärkten im April 2013 durchschnittlich bei 5,3 Bill. US-Dollar, was einer Zunahme um fast 40 % gegenüber April 2010 (4,0 Bill. US-Dollar) entsprach. Im April 2007 hatte das ermittelte Handelsvolumen 3,3 Bill. US-Dollar betragen.

Für die Erhebung befragte die Bundesbank hierzulande die 30 größten Banken, auf die rund 95 % des inländischen Devisenhandels und Derivategeschäfts entfallen. Neben dem Umsatzvolumen wurden dabei auch Daten zur Struktur des Devisen- und Derivatehandels ermittelt. Hierbei identifizierte die Bundesbank für den Finanzplatz Deutschland merkliche Verschiebungen: So stieg das Volumen von Devisenswaps gegenüber der vorangegangenen Umfrage um 23 % auf nunmehr 79 Mrd. US-Dollar. Die Umsätze im Kassageschäft lagen hingegen um 20 % niedriger und damit sogar unter dem Niveau von 2007.

Zuwächse verbuchte auch der außerbörsliche Handel (Over-the-counter, kurz OTC) mit Zinsderivaten. In Deutschland stiegen die entsprechenden Geschäftsabschlüsse auf nominal 2.128 Mrd. US-Dollar, eine Verdoppelung gegenüber April 2010. Weltweit legte das Volumen im OTC-Handel von 2,1 Bill. US-Dollar im April 2010 auf 2,3 Bill. US-Dollar zu. Die dynamischere Entwicklung in Deutschland ergab sich vor allem  aufgrund eines rasanten Wachstums von Forward Rate Agreements; die entsprechenden Abschlüsse lagen gegenüber April 2010 um das Vierfache höher.

Das Geschäftsvolumen von Zinsswaps ging in Deutschland hingegen auf 482 Mrd. US-Dollar zurück, nachdem vor drei Jahren noch ein Wert von 631 Mrd. US-Dollar ermittelt worden war. Diese Verringerung lief der internationalen Bewegung entgegen. Das Volumen der Geschäfte mit Zinsoptionen fiel in Deutschland von 36 Mrd. US-Dollar auf 25 Mrd. US-Dollar, was dem globalen Trend entsprach.