Schwungvoller Konsum stützt Wirtschaftswachstum
Die deutsche Wirtschaft hat im dritten Quartal 2015 ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Laut einer Meldung des Statistischen Bundesamtes vom 13. November 2015 stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Juli bis September 2015 saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Damit war das Expansionstempo etwas geringer als im Frühjahr: Im zweiten Quartal hatte der Anstieg des BIP noch 0,4 Prozent betragen.
Motor des Wirtschaftswachstums war im dritten Quartal der inländische Konsum, heißt es im jüngsten Bundesbank-Monatsbericht November. Hingegen kamen weder von den Investitionen noch von den Exporten Wachstumsimpulse.
Binnennachfrage Motor des Wachstums
Antrieb der Binnennachfrage war nach Ansicht der Bundesbank-Ökonomen im dritten Quartal vor allem der private Konsum. Die Realeinkommen der privaten Haushalte stiegen ihrer Einschätzung nach in Folge der deutlichen Verstärkung des Beschäftigungsaufbaus. Zu der wieder höheren Dynamik des privaten Konsums haben wie im Winterhalbjahr außerdem Kaufkraftgewinne durch niedrigere Energiepreise beigetragen, so die Ökonomen.
Laut Monatsbericht kam ein zusätzlicher Auftrieb für die Verbrauchskonjunktur von der stark zunehmenden Flüchtlingszuwanderung. Dies führte zu einem Anstieg der staatlichen Transferleistungen sowie der Aufwendungen für Personal, Unterbringung und Sachleistungen auf den Ebenen von Bund, Ländern und Kommunen. Auch die Wohnungsbauinvestitionen seien nach Einschätzung der Ökonomen weiter gestiegen. Demgegenüber verhielten sich die Unternehmen bei Investitionen in Ausrüstung und in Bauten anhaltend vorsichtig.
Exporte ohne Schwung
Die Auslandsgeschäfte expandierten nach einer kräftigen Belebung im zweiten Quartal 2015 nicht weiter, heißt es im Monatsbericht. Die Warenausfuhren unterschritten den Vorquartalswert preis- und saisonbereinigt leicht um ¼ Prozent.
Nach regional breit gefächerter Aufwärtsbewegung seit dem zweiten Halbjahr 2014 gebe es den bis August vorliegenden Angaben zufolge bei der Mehrzahl der Handelspartner in fortgeschrittenen Volkswirtschaften und Schwellenländern eine Abschwächung. So gingen die Exporte in die USA deutlich zurück, nachdem sie zuvor stark gewachsen waren. Die Ausfuhren nach China sanken wie schon seit Jahresbeginn weiter, schreiben die Ökonomen. Im Juli und August lagen die deutschen Lieferungen in die Volksrepublik 7¼ Prozent niedriger als im Vorjahr. Ausnahmen von der schwachen Exportentwicklung bildeten lediglich die mittel- und osteuropäischen EU-Staaten. Hier nahm der Absatz im Vorquartalsvergleich abermals spürbar zu. Außerdem wurden mehr Waren nach Japan und in die OPEC-Staaten geliefert.
Weitere Themen des Monatsberichts sind die aktuelle Geldpolitik sowie die Situation auf den Finanzmärkten. Darüber hinaus beschäftigt sich der Monatsbericht mit den öffentlichen Finanzen Deutschlands.