Foto der Feier zum Amtswechsel des Präsidenten der HV Bayern ©Sebastian Widmann

Reinhold Vollbracht folgt auf Franz-Josef Benedikt

Franz Josef Benedikt übergibt das Amt des Präsidenten der Hauptverwaltung in Bayern an Reinhold Vollbracht, den bisherigen Leiter einer Stabsstelle des Zentralbereichs Banken und Finanzaufsicht. Benedikt tritt nach 36 Jahren in unterschiedlichen Funktionen in der Bundesbank – unter anderem als Präsident der Hauptverwaltung in Sachsen und Thüringen und zuletzt als Präsident der Hauptverwaltung in Bayern – in den Ruhestand. Bis zum Ende sei­nes lan­gen Be­rufs­le­bens sei Benedikt ein kompetenter, glaubwürdiger und gewinnender Kommunikator und Gesprächspartner gewesen, sagte Bun­des­bank­prä­si­dent Nagel bei der Amtswechselfeier in München. Er habe mit großem Elan die herausragenden Aufgaben eines Hauptverwaltungspräsidenten angepackt und die Bundesbank überzeugend und gewinnend repräsentiert, so der Bundesbankpräsident. 

Besonderer Einsatz für die ökonomische Bildung

Speziell habe sich Benedikt viele Jahre für die ökonomische Bildung eingesetzt und vor allem die Lehrerfortbildung ausgebaut, betonte Nagel. Besonderes Interesse Benedikts seien digitale Innovationen im Zahlungsverkehr gewesen.

Sei­nem Nach­fol­ge­r, Reinhold Vollbracht, über­ge­be Benedikt ein „wohlbestelltes Haus“ der Hauptver­wal­tung in Bayern mit ihren fünf Fi­lia­len. Vollbracht bringt aus Sicht Nagels für das neue Amt wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen mit: Die besonderen Herausforderungen der Banken und die wichtigen Aufgaben der Aufsicht verstünden wenige so gut wie er, so Nagel. Denn beides hätte in seinem Berufsleben eine zentrale Rolle gespielt. Seit 2012 hatte Vollbracht verschiedene Leitungspositionen im Bereich Banken und Finanzaufsicht inne.

Nagel: Inflation wieder zurückführen

Neben der Wür­di­gung der bei­den Amts­trä­ger ging Nagel in sei­ner Rede auf die hohe Inflation und die jüngs­ten Ent­schei­dun­gen des EZB-Rats ein. Er verwies darauf, dass die Inflation im Euroraum im Juni mit 8,6 Prozent abermals deutlich höher war als zuvor: Damit steige auch das Risiko, dass die Inflation mittelfristig höher bleibe. „Als EZB-Rat werden wir an unseren Worten und vor allem an unseren Taten gemessen. Wir müssen die Inflation mittelfristig wieder zu unserem Zielwert zurückführen,“ sagte Nagel. Vor die­sem Hin­ter­grund habe der EZB-Rat daher zu Recht im Juni beschlossen, die Nettokäufe im Rahmen des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme, APP) zum 1. Juli einzustellen. Außerdem habe der EZB-Rat angekündigt, die Leitzinsen auf seiner geldpolitischen Sitzung im Juli um 25 Basispunkte anzuheben und weitere Zinsanhebungen in Aussicht gestellt.