Reinhold Vollbracht folgt auf Franz-Josef Benedikt
Franz Josef Benedikt übergibt das Amt des Präsidenten der Hauptverwaltung in Bayern an Reinhold Vollbracht, den bisherigen Leiter einer Stabsstelle des Zentralbereichs Banken und Finanzaufsicht. Benedikt tritt nach 36 Jahren in unterschiedlichen Funktionen in der Bundesbank – unter anderem als Präsident der Hauptverwaltung in Sachsen und Thüringen und zuletzt als Präsident der Hauptverwaltung in Bayern – in den Ruhestand. Bis zum Ende seines langen Berufslebens sei Benedikt ein kompetenter, glaubwürdiger und gewinnender Kommunikator und Gesprächspartner gewesen, sagte Bundesbankpräsident Nagel bei der Amtswechselfeier in München. Er habe mit großem Elan die herausragenden Aufgaben eines Hauptverwaltungspräsidenten angepackt und die Bundesbank überzeugend und gewinnend repräsentiert, so der Bundesbankpräsident.
Besonderer Einsatz für die ökonomische Bildung
Speziell habe sich Benedikt viele Jahre für die ökonomische Bildung eingesetzt und vor allem die Lehrerfortbildung ausgebaut, betonte Nagel. Besonderes Interesse Benedikts seien digitale Innovationen im Zahlungsverkehr gewesen.
Seinem Nachfolger, Reinhold Vollbracht, übergebe Benedikt ein „wohlbestelltes Haus
“ der Hauptverwaltung in Bayern mit ihren fünf Filialen. Vollbracht bringt aus Sicht Nagels für das neue Amt wichtige Voraussetzungen mit: Die besonderen Herausforderungen der Banken und die wichtigen Aufgaben der Aufsicht verstünden wenige so gut wie er, so Nagel. Denn beides hätte in seinem Berufsleben eine zentrale Rolle gespielt. Seit 2012 hatte Vollbracht verschiedene Leitungspositionen im Bereich Banken und Finanzaufsicht inne.
Nagel: Inflation wieder zurückführen
Neben der Würdigung der beiden Amtsträger ging Nagel in seiner Rede auf die hohe Inflation und die jüngsten Entscheidungen des EZB-Rats ein. Er verwies darauf, dass die Inflation im Euroraum im Juni mit 8,6 Prozent abermals deutlich höher war als zuvor: Damit steige auch das Risiko, dass die Inflation mittelfristig höher bleibe. „Als EZB-Rat werden wir an unseren Worten und vor allem an unseren Taten gemessen. Wir müssen die Inflation mittelfristig wieder zu unserem Zielwert zurückführen,
“ sagte Nagel. Vor diesem Hintergrund habe der EZB-Rat daher zu Recht im Juni beschlossen, die Nettokäufe im Rahmen des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme, APP) zum 1. Juli einzustellen. Außerdem habe der EZB-Rat angekündigt, die Leitzinsen auf seiner geldpolitischen Sitzung im Juli um 25 Basispunkte anzuheben und weitere Zinsanhebungen in Aussicht gestellt.