Preise für Wohnimmobilien sind 2018 kräftig gestiegen
Wohnimmobilien in Deutschland haben sich nach Angaben der Bundesbank im vergangenen Jahr abermals kräftig verteuert. Nach Erkenntnis der Fachleute war davon zunehmend Wohnraum außerhalb von Ballungsräumen betroffen. „Während der nach wie vor besonders hohe Preisauftrieb bei Wohnimmobilien in den deutschen Städten etwas nachgab, zogen die Immobilienpreise außerhalb der städtischen Gebiete im Vergleich zu den Vorjahren verstärkt an“, heißt es im jüngsten Monatsbericht.
Gute Aussichten für Job und Einkommen treiben Nachfrage
Die anhaltend kräftige Wohnungsnachfrage speiste sich der Bundesbank zufolge auch im vergangenen Jahr zu einem Großteil aus den guten Einkommensaussichten der privaten Haushalte und den äußerst günstigen Arbeitsmarktbedingungen. Von den 2018 kaum gestiegenen Zinssätzen für Hypothekendarlehen sei dagegen kein zusätzlicher preistreibender Impuls mehr durch eine Entlastung der Haushalte beim Erwerb von Wohneigentum ausgegangen.
Das zusätzliche Angebot von Wohnraum ist im vergangenen Jahr nach Erkenntnissen der Bundesbank zwar auf ein beträchtliches Ausmaß gestiegen. Mit der nach wie vor kräftigen Nachfrage konnte es aber nicht Schritt halten. Dazu trug offenbar auch ein wachsendes Interesse an Wohnraum außerhalb der Städte bei.
Wohnraumnachfrage verlagert sich teilweise ins Umland
Dem Bericht zufolge gingen sowohl in den Städten insgesamt als auch im Teilbereich von sieben Großstädten die größten Impulse nach wie vor von Eigentumswohnungen aus, obwohl sich die Preisdynamik in diesem bislang äußerst attraktiven Segment leicht abschwächte. Die Preise für Häuser legten in den städtischen Gebieten im Berichtsjahr hingegen deutlich stärker zu als in den Vorjahren. „Angesichts des mittlerweile überaus hohen Preisniveaus bei Eigentumswohnungen und Häusern in den Städten passt es ins Bild, dass sich die Wohnraumnachfrage teilweise auf das Umland verlagerte und dort die Preissteigerungen tendenziell verstärkte“, erläuterten die Fachleute.
Auch bei der Entwicklung der Wohnungsmieten beobachtete die Bundesbank laut Bericht eine regionale Verbreiterung. So fiel der Anstieg der Neuvertragsmieten sowohl in Großstädten als auch den Städten insgesamt moderater aus als im Vorjahr. Außerhalb der städtischen Gebiete stiegen die Mieten dagegen deutlich stärker als im Vorjahr.
Preisübertreibungen machen die Expertinnen und Experten weiterhin in Städten aus: „Während die Preisdynamik aus gesamtwirtschaftlicher Sicht größtenteils im Einklang mit der Entwicklung angebots- und nachfrageseitiger Größen stand, lagen die Preise für Wohnimmobilien in den Städten weiterhin deutlich über dem Niveau, das durch die längerfristigen wirtschaftlichen und demografischen Einflussfaktoren gerechtfertigt erscheint“, schreiben die Ökonominnen und Ökonomen. Die Preisabweichungen nach oben schätzen sie für die Städte auf Werte zwischen 15 und 30 Prozent. Auch Standardindikatoren wie das Verhältnis von Kaufpreis zu Jahresmiete wiesen auf weiterhin markante Preisübertreibungen auf den städtischen Wohnungsmärkten hin.
Nach Bundesbank-Berechnungen auf Basis von Angaben der bulwiengesa AG stiegen die Preise für Wohnimmobilien in Städten im Jahr 2018 um 8½ Prozent und damit ähnlich stark wie im Mittel der vorangegangenen drei Jahre. Gleiches gilt für die Preisdynamik von Wohnimmobilien in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt am Main, Köln, München und Stuttgart. In diesen sieben Großstädten stiegen die Preise im Jahr 2018 um 9½ Prozent.