Ökonomische Resilienz: Podiumsdiskussion mit Joachim Nagel und Markus Brunnermeier

Im Rahmen der „Bundesbank Invited Speaker Series“ hat Bundesbankpräsident Joachim Nagel mit dem Ökonomieprofessor Markus Brunnermeier über ökonomische Resilienz diskutiert. Falko Fecht, der Leiter des Forschungszentrums der Bundesbank, führte durch die Veranstaltung.

In seinem Einstiegsvortrag ging Brunnermeier auf die großen Erneuerungen und Umwälzungen ein, die Deutschland bevorstehen. Zu diesen zählte er zum Beispiel Technologiesprünge, Globalisierungseffekte, die grüne Transformation und eine künftig schrumpfende Bevölkerung. Um solchen Umwälzungen zu begegnen, braucht es laut dem Ökonomieprofessor Resilienz, also Anpassungsfähigkeit. Demnach sollte die Gesellschaft gewisse, temporäre Risiken eingehen, um aus ihnen zu lernen und so größere Krisen zu vermeiden. Die Rolle des Staates beschrieb Brunnermeier darin, diejenigen Risiken abzufedern, die seine Bürgerinnen und Bürger nicht eingehen können.

Resilienz ist Markenzeichen einer guten Geldpolitik

Unter der Moderation von Falko Fecht diskutierte Brunnermeier anschließend mit Bundesbankpräsident Joachim Nagel darüber, ob eine effektive und regelgebundene Geldpolitik anpassungsfähig sein kann. Nagel zufolge zeichne eine gute Geldpolitik aus, dass sie ihr Ziel, zum Beispiel eine bestimmte Inflationsrate, regelgebunden verfolgt. Sie müsse in außergewöhnlichen Situationen aber auch dazu in der Lage sein, außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei hob der Bundesbankpräsident hervor, dass solche Maßnahmen nicht zum Normalfall werden dürften.

Im Rahmen der Reihe „Bundesbank Invited Speaker Series“ diskutiert Bundesbankpräsident Joachim Nagel mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über aktuelle Themen aus den Bereichen Forschung und Zentralbankwesen. Zuletzt sprach er mit dem Ökonomieprofessor Peter Bofinger über den digitalen Euro.