Monatsbericht Mai: Gute Aussichten für die deutsche Wirtschaft

Laut dem aktuellen Monatsbericht wird sich das kräftige deutsche Wirtschaftswachstum fortsetzen. Die ausgesprochen zuversichtliche Stimmung der deutschen Wirtschaft und der privaten Haushalten in Verbindung mit der günstigen Auftragslage in der Industrie und beim Bau deute darauf hin, dass das kräftige Wachstum im Frühjahr anhalten dürfte, prognostizieren die Bundesbank-Experten. Auch die expansive Einstellungspolitik der Unternehmen sollte in den kommenden Monaten anhalten, heißt es in dem Bericht. Damit dürfte sich der Trend der vergangenen Monate fortsetzen. So legte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Zahlen des Statistischen Bundesamts im ersten Quartal 2017 um 0,6 Prozent zu. In den letzten drei Monaten des Jahres 2016 war die deutsche Wirtschaft um 0,4 Prozent gewachsen.

Privater Konsum bleibt auf Expansionskurs

Die Gründe für die Verstärkung des Wachstums im ersten Jahresviertel 2017 seien vor allem auf die Aktivitäten in der Industrie zurückzuführen, der im Winterhalbjahr vermehrt Aufträge zugeflossen seien. Vor diesem Hintergrund habe die Industrie ihre Schwächephase aus dem zweiten Halbjahr 2016 überwunden, heißt es in dem Bericht. Ein weiterer Treiber des Wirtschaftswachstums sei die Baubranche gewesen, die ihre Aktivitäten angesichts der hohen Nachfrage insbesondere nach Wohnraum merklich ausgeweitet habe. Die lebhafte Geschäftstätigkeit in den Dienstleistungsbranchen habe das Wachstum ebenfalls gestützt. Der private Konsum sei auf Expansionskurs geblieben, obwohl die Preise zum Jahresanfang deutlich angezogen und damit die finanziellen Spielräume der Verbraucherinnen und Verbraucher eingeengt hatten. Dass der Konsum trotzdem nicht eingebrochen sei, sei vor dem Hintergrund der sehr guten Arbeitsmarktlage zu sehen, schreiben die Ökonominnen und Ökonomen.

Die Nachfrage im Ausland nach deutschen Erzeugnissen entwickelte sich im Berichtszeitraum ebenfalls positiv. Dies galt sowohl für die Nachfrage aus anderen Ländern des Euroraums als auch aus Drittstaaten, in welche die Lieferungen noch stärker zulegten. "Ganz erhebliche Absatzsteigerungen waren in den Vereinigten Staaten zu verzeichnen", heißt es im Monatsbericht. Zudem sei das Russland-Geschäft mit einem sprunghaften Zuwachs hervorgestochen. Auch die Importe sind laut dem Bericht im ersten Quartal 2017 dem Wert nach kräftig gestiegen.

Positive Entwicklungen im Euroraum

Aus Sicht der Bundesbank-Fachleute entwickelte sich auch die Konjunktur im Euroraum positiv. "Die meisten Mitgliedsländer des Euroraums verzeichneten zu Jahresbeginn positive BIP-Wachstumsraten", schreiben die Ökonominnen und Ökonomen. Diese gesamtwirtschaftliche Aufwärtsbewegung könnte sich im zweiten Vierteljahr mit ähnlichem Tempo fortsetzen, so die Bundesbank-Prognose.