Monatsbericht Juni erschienen
Der Monatsbericht Juni 2018 beschreibt die Perspektiven der deutschen Wirtschaft anhand gesamtwirtschaftlicher Vorausschätzungen für die Jahre 2018 und 2019. Er gibt zudem einen Ausblick auf das Jahr 2020. Laut der Prognose, die bereits am 15. Juni veröffentlicht wurde, wird die deutsche Wirtschaft im Jahr 2018 kalenderbereinigt um 2,0 Prozent und im kommenden Jahr um 1,9 Prozent wachsen. Im Jahr 2020 dürfte sie um 1,6 Prozent zulegen. "Zusammengenommen ergibt sich das Bild einer andauernden Hochkonjunkturphase, in der sich die zunehmenden angebotsseitigen Engpässe in kräftigen Lohnzuwächsen und in einer stärkeren Binneninflation niederschlagen"
, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann anlässlich der neuen Wirtschaftsprognose.
Anhebung der Zielinflationsrate diskutiert EZB
Ein weiteres Thema im aktuellen Monatsbericht ist die Diskussion um eine Anhebung des Inflationsziels durch Zentralbanken. Bislang wird von den meisten Zentralbanken entwickelter Volkswirtschaften eine Teuerungsrate von rund 2 Prozent angestrebt. Einige Ökonominnen und Ökonomen argumentieren, dass eine höhere Zielinflationsrate den Sicherheitsabstand zur Zinsuntergrenze vergrößere und somit in Krisenzeiten mehr Handlungsspielraum für geldpolitische Gegenmaßnahmen entstünde.
Die Fachleute der Bundesbank sehen diesen Vorschlag kritisch, da weitergehende Auswirkungen eines höheren Inflationsziels von den Befürwortern zum großen Teil ausgeblendet würden. Insbesondere müssten Zentralbanken, die eine höhere Zielinflationsrate anstreben, unter anderem zinspolitisch aggressiver reagieren, womit aus Sicht der Bundesbank-Experten ein Teil des Handlungsspielraums wieder verloren ginge.