Mehr falsche 10- und 20-Euro-Banknoten im Umlauf
„2019 wurden vor allem 50-Euro-Banknoten gefälscht. Im vergangenen Jahr hat sich die Anzahl der 10- und 20-Euro-Fälschungen am Gesamtaufkommen deutlich erhöht“, sagte Johannes Beermann, das auch für Bargeld verantwortliche Vorstandsmitglied. Dies sei insbesondere auf Druckfälschungen ohne Sicherheitsmerkmale, das sogenannte "Movie Money", zurückzuführen. Dieses Spielgeld wird im Internet als Requisite für Film und Theater beworben und stammt oft aus Asien. Es steht sogar 'Movie Money' auf der Vorderseite oder 'Prop copy' auf der Rückseite.
Noten |
Anzahl |
Anteil (gerundet) |
5 € |
882 |
2 % |
10 € |
9.301 |
16 % |
20 € |
17.910 |
30 % |
50 € |
24.088 |
41 % |
100 € |
4.615 |
8 % |
200 € |
823 |
1 % |
500 € |
1.132 |
2 % |
Gesamt |
58.751 |
Der Anteil der 10- und 20-Euro-Fälschungen am Gesamtaufkommen stieg von 34 Prozent im Jahr 2019 auf inzwischen 46 Prozent. Rein rechnerisch entfielen pro Jahr rund sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Das Risiko, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, sei daher nach wie vor sehr gering, so Beermann.
Anzahl falscher Münzen in Deutschland geringfügig höher
Im Jahr 2020 konnten rund 44.800 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt werden. 2019 waren dies noch 42.100 falschen Münzen. Damit fielen in Deutschland rein rechnerisch rund fünf falsche Münzen pro 10.000 Einwohner und Jahr an. Am häufigsten traten mit einem Anteil von 89 Prozent Fälschungen bei 2-Euro-Münzen auf.
Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im Jahr 2020 wie folgt:
Münzen |
Anzahl |
Anteil (gerundet) |
50 Cent |
1.233 |
3 % |
1 € |
3.803 |
8 % |
2 € |
39.778 |
89 % |
Gesamt |
44.814 |
Weniger falsche Banknoten im Euroraum
Falsche Banknoten erkennen
Jeder kann Banknoten schnell selbst prüfen nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“. Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.
Mehrere Sicherheitsmerkmale kann man bei diesem Verfahren prüfen:
- Fühlen:
- Banknotenpapier hat ein besonderes Griffgefühl. Es fühlt sich griffig und fest an. (Ausnahme: 5- und 10-Euro-Noten sind lackiert und fühlen sich deshalb glatt und fest an.) Schon beim Anfassen der Banknote können so einfache Fälschungen oft erkannt werden. Zur Sicherheit empfehlen wir jedoch, weitere Merkmale zu prüfen.
- Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel hervorgehobene Teile des Druckbildes als Relief zu fühlen. Am linken Rand findet sich in der Europa-Serie der Schriftzug „BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ (sowie „ESB“ ab der 50-Euro-Note) und zusätzlich Schraffuren am rechten und linken Rand.
- Sehen:
- Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich jeder Note als Schattenbild sehen, wenn man sie gegen das Licht hält.
- Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ab der 20-Euro-Note ein durchsichtiges Fenster. Es zeigt eine Abbildung des Gesichts der Europa.
- Kippen:
- Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote. Es zeigen sich regenbogenfarbige Effekte, welche die Motive umgeben.
- Die Banknoten der Europa-Serie weisen zudem auf der Vorderseite links unten die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
Bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote sollte man eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranziehen.
Münzen auf Echtheit prüfen
Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:
- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
- Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
- Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
- Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Angebote zur Falschgeldprävention
Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten unserer Filialen finden Sie auf der Webseite der Bundesbank. Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) bei der Bundesbank bestellt werden. Zudem kann über die Internetseite der Bundesbank ein interaktives Lernprogramm "Falschgeld erkennen" aufgerufen werden.