Konjunktur kühlt weiter ab
Laut dem aktuellen Monatsbericht der Bundesbank hat sich die Konjunktur in Deutschland zum Jahresende 2018 weiter abgekühlt. „Der Schnellmeldung des Statistischen Bundesamtes zufolge verharrte das reale Bruttoinlandsprodukt im letzten Jahresviertel saison- und kalenderbereinigt auf dem Stand des Vorquartals, in dem es vor allem wegen eines Sondereffekts in der Automobilbranche um 0,2 Prozent abgenommen hatte“
, heißt es im aktuellen Monatsbericht der Bundesbank.
Schwache Industrie
Dass die konjunkturelle Dynamik nach dem Dämpfer im Sommer nicht stärker an Schwung gewonnen habe, liege maßgeblich an der anhaltenden Schwäche in der Industrie, schreiben die Bundesbank-Fachleute. So habe sich die Überwindung der Produktionsausfälle in der Kfz-Branche, die mit dem neuen EU-weiten Emissionstestverfahren WLTP (Worldwide harmonised Light vehicles Test Procedure) zusammenhingen, deutlich länger hingezogen als anfänglich angenommen. Zudem sei die Produktion in anderen Industriebranchen zurückgefahren worden. Auch vom Baugewerbe, in dem nahe der Kapazitätsgrenze gearbeitet werde, seien wohl keine zusätzlichen Impulse ausgegangen, heißt es in dem Bericht. Demgegenüber dürfte der Dienstleistungssektor die Wirtschaftsleistung im Jahresschlussquartal gestützt haben.
Arbeitsmarkt trotzt schwächerer Konjunktur
Dem Bericht zufolge haben die deutschen Warenexporte im letzten Jahresviertel 2018 in realer Rechnung merklich zugelegt. Sie glichen damit jedoch lediglich den Rückgang im Sommer weitgehend aus, der wiederum überwiegend durch die umfangreichen Produktionsausfälle in der Automobilindustrie getrieben worden war. Die deutschen Warenimporte verharrten dagegen im Jahresschlussquartal 2018 in realer Rechnung wohl auf dem Vorquartalsstand. Hierbei sei jedoch zu berücksichtigen, dass die Einfuhren während der Sommermonate kräftig zugelegt hatten, schreiben die Expertinnen und Experten.
Der Arbeitsmarkt habe sich auch zum Jahresende 2018 trotz der schwächeren konjunkturellen Dynamik in sehr guter Verfassung gezeigt, heißt es in dem Bericht. Im Schlussquartal 2018 habe sich die Erwerbstätigkeit im Inland saisonbereinigt um 110.000 Personen oder 0,2 Prozent erhöht. Diese Zunahme sei ausschließlich durch die Ausweitung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung getragen gewesen.