Innovation und KI: Bundespräsident Steinmeier zu Besuch in der Bundesbank
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war in der Zentrale der Bundesbank in Frankfurt am Main zu Gast. Hintergrund des Besuchs aus Berlin war der informelle Austausch mit dem Vorstand der Bundesbank und den beiden Leiterinnen der Bereiche „Digitaler Euro“ und „Strategie und Innovation“ sowie Beschäftigten der IT.
„Digitaler Euro bietet Chancen für Europa“
Im Fokus des Besuchs stand der digitale Euro, dessen Entwicklung und Gestaltung für die Bundesbank eine hohe Priorität darstellt. Die Nutzung von Bargeld in Deutschland nehme ab, während der Alltag der Bürgerinnen und Bürger immer digitaler werde, sagte Bundesbankvorstand Burkhard Balz. Für die Bundesbank bedeute ein digitaler Euro, ihr Kernprodukt „Bargeld“ auch als digitales Produkt anbieten zu können.
Zudem komme die deutsche Zentralbank so dem wachsenden Bedarf der Bürgerinnen und Bürger nach einer sicheren und stets verfügbaren digitalen Währung nach. Balz betonte darüber hinaus die Wichtigkeit eines autonomen europäischen Marktes, zu dem das digitale Zentralbankgeld beitragen würde. Bereichsleiterin Alexandra Hachmeister verwies auf die vielen Vorteile und Chancen des digitalen Euro.
Besuch im InnoWerk
Der Bundespräsident besuchte im Anschluss den BIS Innovation Hub der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und den sogenannten „Deep Innovation Space“ der Bundesbank. Dahinter verbirgt sich ein innovativer Medientechnik- und Workshopraum, der durch neueste Software spezifische Anwendungsfälle digitalisiert und auf Basis von Echtzeitdaten Szenarioanalysen adhoc durchführen kann.
Künstliche Intelligenz spiele für die Bundesbank eine wichtige Rolle, betonte Vorstandsmitglied Sabine Mauderer. Zum Beispiel bei der Wertpapierprüfung von Banken sei KI ein wichtiges Hilfsmittel, um Prozesse effizienter und transparenter zu gestalten. Aber auch beim Aufbereiten großer Datensätze sehe sie großes Potenzial.
KI in der Praxis
Mitarbeitende der Bundesbank präsentierten dem Bundespräsidenten die zentralbankspezifische Nutzung von KI in der Bundesbank anhand eines eigens entwickelten textbasierten intelligenten Assistenten. Mit dessen Hilfe können beispielsweise Texte in sekundenschnelle zusammengefasst oder zielgruppenspezifisch umgeschrieben werden. Diese Technologie wird unsere zukünftige Arbeit verändern
, betonte Bundesbankpräsident Nagel.
Erste gute Erfahrungswerte habe man schon in der Zusammenarbeit mit den Partnern im Eurosystem gemacht, aber auch in der Verwaltung, wie zum Beispiel bei einer Kooperation mit dem Bundesfinanzministerium. Bundespräsident Steinmeier zeigte sich beeindruckt von der Anwendung Künstlicher Intelligenz im Zentralbankwesen. Man könne deutlich spüren, dass sich die Bundesbank im Umbruch befinde. Bei einem anschließenden Mittagessen setzte Steinmeier seinen Austausch mit den Mitgliedern des Vorstandes fort.