Dombret begrüßt neue Repräsentantin in London

Andreas Dombret während seiner Rede ©Auswärtiges Amt
Andreas Dombret während seiner Rede
Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret hat die neue Repräsentantin der Bundesbank in London vorgestellt. Vor geladenen Gästen begrüßte er Olga Wittchen, die bisher als Expertin für internationale Bankenregulierung in der Zentrale der Bundesbank tätig war. Ihre Vorgängerin Julia Becker lobte er für ihre wichtige Rolle im Austausch der Bundesbank mit der Bank of England und ihre Analysen im Zusammenhang mit dem Brexit. Die Repräsentanz in London ist eine von insgesamt zwölf Vertretungen der Bundesbank im Ausland.

Dombret betonte in seiner Rede den gegenseitigen Respekt, den Briten und Deutsche sich stets entgegengebracht hätten. In Zeiten des Brexit und stockender internationaler Beziehungen müsse jedoch eine neue Basis für die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern gefunden werden. Dies zu erreichen sei eine große Herausforderung. "Wir müssen die Bereiche, in denen wir kooperieren wollen, definieren und festlegen, welchen Grad der Zusammenarbeit wir anstreben – das wird eine schwierige Aufgabe," sagte Dombret. Persönliche Bindungen und gegenseitiges Verständnis würden in solch emotionalen und konfrontativen Zeiten an Bedeutung gewinnen.

Besorgt äußerte sich Dombret über die jüngsten Bestrebungen, wichtige Reformen in der Finanzregulierung wieder zu beschneiden. Als Beispiele nannte er die von US-Präsident Donald Trump geforderte Einschränkung des Dodd-Frank-Act und die Bestrebungen der britischen Regierung mit Deregulierung und Steuererleichterungen den Finanzplatz London zu stärken. Dombret nannte auch den aus seiner Sicht bisweilen übereifrigen Vorstoß der Europäischen Kommission, die Auflagen für europäische Banken zu reduzieren. "Solche Strategien mögen scheinbar im nationalen Interesse sein, letztlich sind sie Interessenpolitik, die in erster Linie Populisten stärkt und die Finanzstabilität ernsthaft gefährdet."