Digitale Innovation ist kein Selbstzweck

Auf dem Bayerischen Finanzgipfel 2015 hat Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret auf die Chancen und Risiken hingewiesen, die mit der Digitalisierung der Finanzbranche einhergehen.

Nach Aussage von Dombret erledige die Mehrheit der Bankkunden in Deutschland ihre Bankgeschäfte regelmäßig online. Durch die Nutzung heute verfügbarer IT könne das Finanzwesen deutlich günstiger, schneller, individueller, flexibler und effizienter werden.

Nach Einschätzung von Andreas Dombret können Innovationen allerdings weitreichende Nebeneffekte mit sich bringen: "Wo Menschen Neues erfinden und benutzen, sind Fehler und Fehlentwicklungen möglich. Banken müssen täglich tausenden Angriffen auf ihre IT-Systeme Stand halten."

Banken werden in der sich schnell wandelnden digitalen Welt rasch abgehängt, wenn sie sich wegducken und nicht rechtzeitig mit wettbewerbsfähigen Dienstleistungen überzeugen. "Der Wandel ist unumkehrbar und macht es erforderlich, dass Banken eine passende digitale Strategie formulieren, um profitabel zu bleiben", so Dombret.

Von dieser Entwicklung seien auch Regulierer und Aufseher betroffen. Neue Risiken in der bestehenden Regelordnung und Aufsichtspraktiken ließen sich nicht immer einordnen. Umso wichtiger sei es, dass sich die Bankenaufsicht der technologischen Trends und Entwicklungen rechtzeitig annehme, um Fehlentwicklungen zu identifizieren.