Die Hochkonjunktur hält an

Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung der Bundesbank weiter in einer Phase der Hochkonjunktur. Allerdings erwarten die Fachleute, dass die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts im ersten Vierteljahr 2018 spürbar niedriger ausfällt als in den Quartalen zuvor. Den Grund dafür sehen sie vor allem in der Industrieproduktion, die im Februar stark sank. "Zu dem Rückgang um saisonbereinigt 2% gegenüber dem Vormonat dürften die Streiks in der Metall- und Elektroindustrie sowie die in diesem Jahr besonders starke Grippewelle beigetragen haben", heißt es in dem Bericht. Die ungewöhnlich starke Grippewelle werde wohl auch die wirtschaftliche Aktivität in anderen Branchen gedämpft haben, schreiben die Ökonominnen und Ökonomen. Betrachte man den Durchschnitt der Monate Januar und Februar, sei die Industrieproduktion um ¼ Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2017 zurückgegangen.

Auftragslage im Industrie- und Bausektor gut

Insgesamt beurteilen die Expertinnen und Experten die Auftragslage sowohl in der Industrie als auch im Bausektor aber nach wie vor als sehr günstig. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes erhielten die Industrieunternehmen zwar im Mittel der Monate Januar und Februar 1½ Prozent weniger Aufträge als im Vorquartal. Dies sei jedoch vor dem Hintergrund des ausgesprochen umfangreichen Bestellvolumens gegen Ende des Jahres 2017 zu sehen, heißt es im Monatsbericht. So habe der Auftragsbestand im Februar klar über dem Wert für das vierte Quartal 2017 gelegen.

Die Produktion im Bausektor gab im Februar saisonbereinigt um 2¼ Prozent im Vergleich zum Vormonat nach. Grund dafür sei die überdurchschnittlich kalte Witterung. Außerdem wurden die Vormonate deutlich aufwärts revidiert. Dennoch sei die Bautätigkeit im Mittel der Monate Januar und Februar um 1¼ Prozent gegenüber dem Schlussquartal 2017 gewachsen. Insgesamt befinde sich die Baubranche an der Kapazitätsgrenze, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht.

Arbeitslosigkeit sinkt weiter

Wie schon in den vergangenen Monaten ist die Erwerbstätigkeit im Februar nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weiter gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat waren saisonbereinigt 45.000 Personen mehr in Beschäftigung. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate stieg die Beschäftigung um 618.000 Personen oder 1,4 Prozent. Dabei handele es sich vor allem um sozialversicherungspflichtige Stellen, betonen die Bundesbank-Fachleute. Auch die saisonbereinigte Arbeitslosenquote sank im März erneut. Die Bundesbank geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit auch in den kommenden drei Monaten weiter zurückgehen wird. Dies zeigten Indikatoren des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Die Verbraucherpreise stiegen im März saisonbereinigt nicht weiter an. "Eine etwas stärkere Verteuerung bei Dienstleistungen und eine moderate Aufwärtsdynamik bei Mieten wurden durch fallende Preise für Energie und andere Industriegüter ausgeglichen", schreibt die Bundesbank dazu in ihrem Monatsbericht. Die Nahrungsmittelpreise seien weitgehend konstant geblieben. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex lag im Februar 2018 um 1,2 Prozent und im März um 1,5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Ausschlaggebend für den Anstieg war ein Basiseffekt aufgrund des kräftigen Rückgangs der Nahrungsmittelpreise im März 2017.