Deutsches Auslandsvermögen 2018 deutlich gestiegen
Das deutsche Auslandsvermögen ist 2018 abermals gestiegen und hat sich Ende des Jahres auf 2.073 Milliarden Euro belaufen. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt nahm der Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten Deutschlands gegenüber dem Ausland damit von 54 Prozent auf 62 Prozent zu. „Der Anstieg wurde besonders stark durch Netto-Kapitalexporte (229 Milliarden Euro) gespeist und reflektierte in erster Linie den Leistungsbilanzüberschuss im vergangenen Jahr“
, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Bundesbank.
Daten zum Auslandsvermögen werden im sogenannten "Auslandsvermögensstatus" erfasst. Dieser bildet die Forderungen und Verbindlichkeiten Deutschlands gegenüber dem Ausland ab, die zum Ende einer Berichtsperiode bestehen. Als zeitpunktbezogene Erhebung der Bestände ergänzt der Auslandsvermögensstatus die Zahlungsbilanz, die die Werte aller wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Inländern und Ausländern innerhalb einer bestimmten Periode erfasst.
Rückgang des ausländischen Wertpapierbestands
Bei den Wertpapieranlagen übertrafen die Forderungen die entsprechenden Verbindlichkeiten um 548 Milliarden Euro. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass die Wertpapierverbindlichkeiten deutlich stärker zurückgingen als die Forderungen.
Inländische Anleger hielten Ende 2018 ausländische Wertpapiere in Höhe von 2.881 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Bestand damit um 1,8 Prozent zurück. Dies habe aber nicht an der mangelnden Nachfrage gelegen, erklären die Bundesbank-Fachleute. Vielmehr sorgten negative Marktpreiseffekte bei Investmentfondanteilen und Aktien dafür, dass sowohl die Forderungen aus Investmentfondanteilen (43 Milliarden Euro) als auch die die gehaltenen ausländischen Aktien (30 Milliarden Euro) sanken.
Auch das Investment ausländischer Anleger in deutsche Wertpapiere ging 2018 zurück. Sie hielten Ende 2018 mit 2.333 Milliarden Euro insgesamt 8,5 Prozent weniger deutsche Wertpapiere als im Vorjahr. „Der starke Rückgang spiegelt zum überwiegenden Teil Korrekturen in den Bewertungsansätzen wider, die den Bestand um 174 Milliarden Euro abschmelzen ließen“
, heißt es in der Bundesbank-Mitteilung dazu. Sinkende Marktpreise hätten bei allen Anlageklassen zu Bewertungsverlusten geführt.
Mehr Direktinvestitionen
Die deutschen Direktinvestitionsbestände im Ausland stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf 2.109 Milliarden Euro. Nach Angaben der Bundesbank sei die Zunahme vor allem auf Transaktionen (133 Milliarden Euro) zurückzuführen. Die ausländischen Direktinvestitionsbestände in Deutschland stiegen 2018 um 6 Prozent und erreichten einen Wert von 1.493 Milliarden Euro.
Auch bei den übrigen Kapitalanlagen, zu denen unter anderem Finanz- und Handelskredite sowie Bargeld und Einlagen zählen, stieg der Aktivsaldo Deutschlands. Grund für die Zunahme um 62 Milliarden Euro auf 756 Milliarden Euro waren vor allem höhere Netto-Forderungen der monetären Finanzinstitute (ohne Bundesbank) gegenüber dem Ausland.