Deutscher Leistungsbilanzüberschuss 2022 auf 162 Milliarden Euro zurückgegangen
Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss ist im Jahr 2022 um 116 Milliarden Euro auf 162 Milliarden Euro gesunken. Den Einnahmen in Höhe von 2,35 Billionen Euro standen Ausgaben in Höhe von 2,19 Billionen Euro gegenüber. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt sank der Saldo um 3½ Prozentpunkte auf 4¼ Prozent. Dies ist der größte Rückgang seit der deutschen Wiedervereinigung und der niedrigste Wert seit 2003.
Ausschlaggebend für die Entwicklung der deutschen Leistungsbilanz 2022 waren starke Veränderungen im Warenhandel und im Dienstleistungshandel. Die sonst hohen Exportüberschüsse im Warenhandel gingen aufgrund stark gestiegener Preise für Energie und andere importierte Rohstoffe deutlich zurück. Im Dienstleistungshandel stiegen nach zwei Jahren mit pandemiebedingt niedriger Reisetätigkeit die Reiseverkehrsausgaben wieder stark an.
Die Leistungsbilanz ist ein Teil der Zahlungsbilanz, die alle wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Inländern und Ausländern in einer Periode (Monat, Quartal, Jahr) erfasst. Die Leistungsbilanz unterteilt sich in den Ex- und Import von Waren und Dienstleistungen, die Primäreinkommen, wie beispielsweise Erwerbs- und Vermögenseinkommen, sowie die Sekundäreinkommen. Letztere umfassen laufende Übertragungen, wie etwa Heimatüberweisungen.