Deutscher Leistungsbilanzüberschuss 2021 auf 265½ Milliarden Euro gestiegen
Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss ist im Jahr 2021 um 26½ Milliarden Euro auf 265½ Milliarden Euro gestiegen. Den Einnahmen in Höhe von 2,02 Billionen Euro standen Ausgaben in Höhe von 1,76 Billionen Euro gegenüber. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt stieg der Saldo um ½ Prozentpunkt auf 7½ Prozent. Damit lag die Quote nach dem kurzzeitigen Rückgang im Vorjahr ungefähr wieder auf dem Niveau vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie.
Dabei stieg vor allem der Überschuss beim sogenannten Primäreinkommen, das insbesondere Erwerbs- und Vermögenseinkommen umfasst. Die Salden im Warenhandel, im Dienstleistungsverkehr und bei den Sekundäreinkommen, wie etwa Heimatüberweisungen, blieben weitgehend unverändert. Diese Entwicklung ist nur zu einem Teil auf die schrittweise Normalisierung nach dem ersten Pandemiejahr zurückzuführen. Zwar erholte sich der Saldo der Primäreinkommen aufgrund höherer Erträge aus deutschen Direktinvestitionen im Ausland. Zudem profitierten die deutschen Exporteure vor allem zu Jahresbeginn von der wieder höheren Auslandsnachfrage. Jedoch minderten starke Steigerungen der Importpreise im Zusammenhang mit pandemiebedingten Lieferengpässen den Überschuss im Warenhandel. Darüber hinaus waren im Jahr 2021 die Ausgaben von Deutschen für Reisen in das Ausland weiter gering. Des Weiteren gab es außergewöhnlich hohe Einnahmen aus Patenten für Impfstoffe. Beide Entwicklungen lieferten positive Beiträge zur normalerweise defizitären deutschen Dienstleistungsbilanz.
Die Leistungsbilanz ist ein Teil der Zahlungsbilanz, die alle wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Inländern und Ausländern in einer Periode (Monat, Quartal, Jahr) erfasst. Die Leistungsbilanz unterteilt sich in den Ex- und Import von Waren und Dienstleistungen, die Primäreinkommen, wie beispielsweise Erwerbs- und Vermögenseinkommen, sowie die Sekundäreinkommen. Letztere umfassen laufende Übertragungen, wie etwa Heimatüberweisungen.