Deutscher Leistungsbilanzüberschuss 2020 auf 232 Milliarden Euro zurückgegangen
Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss ist im Jahr 2020 um 26½ Milliarden Euro auf 232 Milliarden Euro zurückgegangen. Im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht dies einem Rückgang des Saldos um einen ½ Prozentpunkt auf 7 Prozent. Damit lag die Quote deutlich unter dem Höchstwert von 8½ Prozent im Jahr 2015.
Im Verlauf des Jahres 2020 führten die Coronavirus-Pandemie und die zu ihrer Eindämmung getroffenen Maßnahmen zu außergewöhnlichen Schwankungen im deutschen Leistungsverkehr. Im zweiten Quartal brach der Leistungsbilanzüberschuss aufgrund des globalen Pandemieschocks von zuvor mehr als 7 Prozent auf unter 5 Prozent des BIP ein. In der zweiten Jahreshälfte stieg der Saldo rasch an und lag im Jahresschlussquartal bei über 8 Prozent des BIP.
Die Leistungsbilanz ist ein Teil der Zahlungsbilanz, die alle wirtschaftlichen Transaktionen zwischen Inländern und Ausländern in einer Periode (Monat, Quartal, Jahr) erfasst. Die Leistungsbilanz unterteilt sich in den Ex- und Import von Waren und Dienstleistungen, die Primäreinkommen, wie beispielsweise Erwerbs- und Vermögenseinkommen, sowie die Sekundäreinkommen. Letztere umfassen laufende Übertragungen, wie beispielsweise Heimatüberweisungen.